Pünktlich zum Besuch des heiligen Vaters in Bayern haben zwei Musikproduzenten eine eigene Hymne für den Papst geschrieben. Die katholische Kirche zeigt sich bislang wenig interessiert.

München (mst) - Im September steht der Besuch des Papstes in seiner Heimat Bayern an und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Auch in München haben sich die Leute auf den heiligen Vater vorbereitet, ganz besonders die zwei Musiker Frank Didszuleit und Lars Dueysen. Das Duo, das schon für Martin Kesici und Lou Bega arbeitete, produzierte eine Hymne für den deutschen Papst mit dem Titel "Habemus Papam".

Es sei ein Popsong, der voll und ganz in den momentanen Mainstreamgeschmack vieler Jugendlichen passe, so die Ansicht der Produzenten. Mit dem Song, der von Fabrizio Levita, dem "Popstars"-Finalisten von 2003, gesungen wird, wollen die Münchner weg von dem ewigen Lagerfeuergitarren-Gezupfe, mit dem die Kirchenjugend oft assoziiert wird. Es soll nach ihren Angaben einfach Musik sein, wie sie viele Jugendliche auch in ihrer Freizeit hören. Es sei eine Hymne, die auch Gläubige erreichen soll, die nicht in den allsonntäglichen Gottesdienst gehen oder auf jedem Kirchentag die klassischen Lieder anstimmen.

Als Vorbild nahmen sich die Zwei die erfolgreichen Fußballlieder "54, '74, '90, 2006" von den Sportfreunden Stiller und "Zeit, Das Sich Was Dreht" von Herbert Grönemeyer zur Weltmeisterschaft. Ziel: Es soll ein Gassenhauer werden. Aber die Produktion war nicht immer einfach, denn "bei solch einem sensiblen Thema muss man ja immer aufpassen, dass man niemanden auf die Füße tritt", so Didszuleit.

Aus diesem Grund kontaktierten die Jungs aus München einige Kirchenvertreter, um mit diesen zu besprechen, was man in einem Song diesen Kalibers veröffentlichen dürfe und was zu weit ginge. Die Vertreter der katholischen Kirche reagierten aber eher mit Desinteresse und wollten mit dem Projekt nichts zu tun haben. So mussten die Musikmacher das Projekt eben allein stemmen. In dem Lied werden einige Punkte im Leben von Benedikt XVI. aufgezählt und ein "grober Überblick" über seinen Werdegang gegeben.

Der kommerzielle Aspekt bleibt für die Künstler erst einmal außen vor, bei solch spirituell gehobenen Themen müsse man sich selber eben etwas in den Hintergrund stellen, meinen die Musiker. Aus diesem Grund kann man den Song "Habemus Papam" auch als mp3-Datei kostenlos aus dem Internet herunterladen. Auf der Seite papst-song.de bieten sie sowohl den Song wie auch einen Einblick in das Projekt.

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