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September: Storys

Yo Mama Fromm: Ein einziges Vergnügen war das wieder, beim Reeperbahn Festival. In diesem Jahr noch mehr als sonst, weil ich die unbändige Freude hatte, der wunderbaren Lina Burghausen als mehr als verdienten Lohn für ihre feiernswerte Reihe "365 Female MCs" einen International Music Journalism Award überreichen zu dürfen. Bei den mit Abstand spannendsten Shows, die ich in Hamburg gesehen hatte, standen übrigens allesamt Frauen auf der Bühne. Soviel zum Thema "Es gibt ja keine", wann immer die Rede auf das Geschlechterungleichgewicht in Festival-Line-Ups kommt. Dass Warner einem Festival, das sich in riesigen Lettern KEYCHANGE auf die Fahnen geschrieben hat, als Ersatz für die ausgefallenen Foals ohne Rücksprache mit den Veranstaltern ausgerechnet Bausa unterjubelt, wo der eben erst wegen frauenverachtender Zeilen in die Kritik geraten war, zeigt wieder einmal: Gerade auf Seiten der Majorlabels ist noch reichlich Luft nach oben, was Problembewusstsein und Sensibilität betrifft. Aber vermutlich ist denen das einfach wurscht, so lange es Geld zu machen gibt.

Dieser Yannik™: Hey, da gibt es eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Ich habe Linas Reihe auch mit Begeisterung verfolgt, habe darüber locker ein halbes Dutzend neue Artists auf den Teller bekommen, und es war ein Fest, ihren kleinen Siegeszug durch den Journalismus-Zirkus zu bewundern. Wenn es jemand verdient hat, dann sie. "365 Female MCs" war definitiv einer der Hoffnungsschimmer am Deutschrap-Firmament.

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