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Juni: Storys

Dieser Yannik™: Rückblickend ein bisschen schräg, dass das dunkle Make-Up von Shirin David so starke Wellen geschlagen hat. Ja, sah leicht dämlich aus, aber war ja wirklich nicht als Blackface intendiert und auch dieses ganze Argument, dass sie sich als schwarz zu kodieren versuche, ergibt für mich in Deutschland nicht so viel Sinn wie in den USA. Wer weiß? Vielleicht wollte man hier einmal mehr einem weiblichen Star irgendetwas in die Schuhe schieben, an dem man dann herumknabbern kann. Dabei reichte es bei Shirin, die Musik zu hören. Die ist doch wirklich schlecht genug.

Yo Mama Fromm: Ganz schön schlecht fand ich tatsächlich auch die Reportage von Y Kollektiv über gekaufte Klicks im Rap. Die stammte zwar schon aus dem Mai, im Juni hat gefühlt aber jeder und seine Mutter drüber geredet. Erstaunlich dabei fand ich, dass man die kritischen Stimmen dazu mühelos an einer Hand abzählen konnte. Dabei waren zum einen Aufregerpotenzial und Erkenntnisgewinn echt übersichtlich (Künstler, Label, Manager versuchen, die Charts zu ihren Gunsten zu manipulieren - ach, WAS!). Die Reportage hatte erhebliche handwerkliche Schwächen. Dass sie sich auf unhinterfragt hingenommene Aussagen eines anonymen Hackers stützt, störte kaum jemanden. Genauso wenig wie der Umstand, dass das, was der Film zu beweisen vorgab - "Hacker Kai bringt dich in die Charts, auch wenn du ein unbekannter, untalentierter Dulli bist" - ja genau nicht funktioniert hat. Viel Wind um sehr, sehr wenig Substanz, fand ich. Aber ganz gutes Stopfmaterial fürs Sommerloch.

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