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Shirin David in Blackface?

Bleiben wir bei rap.de, die in diesem neuen Kapitel der Wokeness weiterhin alles kritisieren und angreifen, das nicht mit rechten Dingen zugeht. Besser so, denn es passiert ja wirklich mehr als genug, das nicht so stehen bleiben sollte. Manche Themen sollten aber trotzdem schlicht zu doof sein, um sie ernsthaft über den Dorfplatz zu schleppen.

In der Sache: Ja. Helen Fares hat mit ihrem Kommentar, dass sich Shirin David mit ihrem neuen Promo-Foto die Ästhetik einer schwarzen Frau bis zur Parodie aneigne, nicht Unrecht. rap.de hat genauso Recht, wenn sie bemerken, dass die Diskussionen um Cultural Appropriation hier noch nicht so wirklich angekommen sind. Es wirkt ein bisschen wie der sehr viel banalere Spiegel zur Diskussion, die in den Staaten dieses Jahr um das "7 Rings"-Video von Ariana Grande entbrannt ist. Ihre Sprache erinnerte klar an den Slang schwarzer Subkultur, ihr Auftreten und ihr Aussehen passte sich dem an.

Ich persönlich fürchte nur, dass diese Diskussion niemanden arg viel weiter führt. Blackness in Deutschland ist ein sehr eigenwilliges Phänomen und die Narrative darum sind sehr viel verschachtelter als in Amerika. Die dort bestehenden Probleme verstärkt hier noch eine gehörige Dosis Exotismus. Tun wir mal nicht so, als hätte die hiesige Szene nicht vor ein paar Jahren erst gerade so aufgehört, völlig ungeniert das N-Wort aus weißen Mündern zu droppen. Da wünsch' ich Helen viel Glück damit, hier eine so komplizierte Debatte wie Cultural Appropriation zu führen. Vielleicht bringt sie Shirin ja zum Umdenken. Die reagiert aber bislang so apologetisch, dass man meint, sie habe sich gar nicht wirklich auf die Kritik eingelassen.

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