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Bling, Bling

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Ein Beitrag geteilt von Shirin David (@shirindavid) am

Und gut, die Verdaungszyklen von skandalöser Popmusik mahlen an ihrer Front so langsam wie vorhersehbar. Nachdem von den ersten Singles alle geschockt waren, weil sie einfach nicht besonders gut waren, kommt jetzt die erwartbare Gegenbewegung an Kulturtextern, die versuchen, ihren kulturellen Stellenwert hochzuschreiben. Und geschenkt, ich bin normalerweise der allererste auf dieser Welle und werde inzwischen auch eine Loredana einigermaßen verteidigen. Aber hierfür habe ich extra noch einmal das ganze Shirin David-Ouvre durchgehört und befinde: Nein, sie verdient keinen besonderen Respekt. Es ist schön und gut, dass sie ihr Ding macht, und das spricht ihr auch keiner ab. Aber aufgesetzter und belangloser hat Rapmusik das letzte Mal bei Jimi Blue Ochsenknecht geklungen.

Schlimmer noch, die Musik ist so dermaßen durchkalkuliert, kantenlos und hat dazu die Persönlichkeit eines Otto-Katalogs, dass man sich fragt, wer sich davon überhaupt provoziert gefühlt hat. 'Oh, da ist eine Frau, und sie besitzt in der Tat einen Hintern!'. Ja, skandalös, alarmiert die katholische Kirche. Haben wir nicht schon Lil Kim und Nicki Minaj hinter uns? Ist in den Staaten nicht gerade die Ära von Lizzo, Cardi B, Megan The Stallion und Saweetie im Rollen? Warum diskutieren wir darüber? Warum ist das ein großer kultureller Durchbruch? Und allen voran: Warum spricht niemand darüber, wie gähnend langweilig diese Musik ist? Dagegen haben selbst die belanglosesten Momente von Cardi B oder Post Malone die Exzentrik von drei Mal Prince auf LSD. Dagegen ist selbst Meghan Trainor ein kultureller Juggernaut. Ich bitte Euch, lasst uns mit Shirin David gar nicht erst so tun als ob.

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