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Wo die wilden Kerle dissen

"Was K.I.Z. da gemacht haben, ist ja irgendwie schon wieder niedlich", sagte Prezident gegenüber The Message - allerdings über eins ihrer früheren Alben, nicht über den jüngsten Streich, den das Verbale Style Kollektiv der Szene und allen ihren Beäugern mit "Wo Die Wilden Kerle Flowen" gespielt hat. Möchte mich den Kommentar unter der Review des Kollegen Stefan Mertlik anschließen: Ein solches Album hätten eigentlich die Beginner machen müssen.

Ich weiß gar nicht, was ich mehr feiern soll: Den Spaß, der hörbar aus jeder Zeile quillt? Das Vollbad in nostalgisch verklärten Erinnerungen an die vermeintlich "guten alten Zeiten", in das einen diese Platte tunkt? Die feine Ironie, mit der zugleich - eigentlich überdeutlich - herausgestellt wird, wie limitiert damals von den Beats über die Skills bis hin zum doch ausgesprochen engen Themenspektrum damals doch tatsächlich alles war? Den Umstand, dass viele der hängengebliebenen Fans von damals die Metaebene trotzdem gar nicht checken und angesichts von "endlich wieder gutem deutschen Hip Hop" in Euphorie verfallen? (Glaubt ihr nicht? Der Stern feiert jedenfalls die "Mischung aus Wortwitz à la Fettes Brot, soliden Bars wie bei den Beginnern, Beats im Geiste von Blumentopf", muss ich mehr sagen?)

Dieses Album ist schlicht wunderbar und liefert einen schlagkräftigen Beweis dafür, dass die besten Parodien immer noch mit Liebe zur Sache entstehen. Nein, die Beginner hätten eine solche Platte niemals machen können ... was haben die überhaupt schon wieder hier zu suchen? Heute nur Lieblingsrapper - und wer VSK disst, kriegt das zurück:

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