Pöbeln, Dissen, Schlägern, mit Waffen herumfuchteln, Todesdrohungen ausstoßen. Pop-Stars sind schwer beschäftigt. Verbale Attacken erfreuen sich bei Eminem, Everlast, Moby und Marilyn Manson derzeit besonderer Beliebtheit.

Konstanz (ebi) - Wer ist "real", wer ist der "Poser"? Wer ist ein Arschloch, wer ist der Sieger? Hahnenkämpfe beschränken sich im Musik-Biz nicht nur auf die Hip Hop-Community. Auch vermeintliche Weicheier wie Robbie Williams möchten in puncto "toughness" in nichts nachstehen. Wird der Sport des "provocation sells" aber übertrieben, kann daraus schnell eine handfeste Bedrohung für Leib und Leben des Musikers werden.

Während Robbie Williams und Oasis-Frontmann Liam Gallagher ihre Fehde (vorerst) beigelegt haben, erreicht der Krieg der Worte zwischen den Rap-Stars Eminem und Everlast eine neue Qualität. Nach Everlasts beiden Diss-Nummern "Ear Drums Pop" (mit Dilated Peoples) und "Whitey's Revenge" antwortet der Slim Shady nach "I Remember" nun mit dem in der vergangenen Woche aufgenommenen Song "Quitter" (beide feat. D-12). In dem gewalttätigen Track fordert er seine Fans auf, den früheren House Of Pain-MC physisch zu attackieren. Zudem rappt er, er werde Everlast töten, falls dieser den Namen seiner Tochter, wie auf "Whitey's Revenge" geschehen, noch einmal auf einem Song in den Mund nehme.

Derweil krönte sich Everlast, der in naher Zukunft seine Kult-Band House Of Pain wieder aufleben lassen möchte, zum Sieger des Monster-Battles. Während eines Gigs in Manhattan erklärte er an die Adresse Eminems: "I heard on the radio that he was offended by some of the shit I said. I guess that means I win." Auf "Quitter", das laut Shady Records ursprünglich nicht veröffentlicht werden sollte, hat Everlast aka Whitey Ford bisher nicht reagiert. Der Song kursiert im Radio und im Web.

Pubertäres Gehabe, wen wundert's, legt auch Marilyn Manson an den Tag. Zielscheibe seiner Hässlichkeiten ist diesmal Moby. Der britische Techno-Rocker ließ anlässlich eines Manson-Konzerts am 25. November, bei dem sich Drummer Ginger Fish ein Schlüsselbein brach, in der New York Post verlauten, er finde des Schock-Rockers rüde Konzerte ekelhaft. Gewalt habe auf der Bühne nichts zu suchen und er hoffe, die Polizei suche noch nach Zeugen. Manson reagierte umgehend in einem Statement des Labels Nothing Records. "Auf meiner Bühne ist diese Art von Gewalt absolut notwendig. Schade, dass Moby nicht verletzt wurde." Manson weiter: "Mein Drummer hat sich übrigens angeboten, Moby mit dem gesunden Arm zu schlagen."

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