Mit Eminem und Marilyn Manson meint die Republikanerin Lyne Cheney die Schuldigen für die steigende Gewaltbereitschaft unter Jugendlichen gefunden zu haben.

Washington (edy) - Während einer Sitzung des US-Senats hielt es Lyne Cheney, Frau des Vize-Präsidenten der republikanischen Partei, für notwendig, Eminem und Marilyn Manson als Public Enemy Nr. eins und zwei zu bezeichnen und auch deren Label Interscope zu verdammen.

Eminem schieße mit seinen Lyrics weit über das erträgliche Maß hinaus:" ...er befürwortet Mord und Vergewaltigung. Er redet darüber seine Mutter zu vergewaltigen und zu töten. Er redet darüber, Frauen langsam zu Tode zu würgen, um ihre Schreie zu hören."

Aber auch Marilyn Manson bekam sein Fett ab: "Die Zeiten sind lange vorbei, in denen wir einfach nur mit den Schultern gezuckt haben, wenn die Gewalt in den Unterhaltungsmedien übermäßig wurde (...) wo wir von einem Zufall redeten, wenn Eric Harris und Dylan Klebold (die beiden Gehirnamputierten die am 20. April letzten Jahres 15 ihrer Kommilitonen erschossen, d. Verf.) Fans von Marilyn Manson sind."

Manson meinte zu diesem Vorwurf einmal:" Mich könnten die Gründe dieser Kids gar nicht weniger kümmern. Es gibt schlicht und ergreifend keine Rechtfertigung für Mord. Es sagt aber einiges über die Medien aus, dass diese beiden Kids zweimal auf Titel des Time Magazin zu sehen waren. Ich befürchte, dass war alles, was die beiden beabsichtigten."

Mrs Cheyne spricht sich mal wieder für eine Zensur von Rock und Rap-Musik aus, was sie kurioser Weise in eine Reihe mit Tipper Gore stellt, die ja bekanntlich Frau des demokratischen Präsi-Kandidaten Al Gore ist. Über den Einfluß von Gewalt in den Medien auf das Verhalten von Jugendlichen zu diskutieren, mag ja noch Sinn machen. Es ist aber betrüblich, dass sich die beiden führenden Parteien Amerikas zwar einig sind, dass mit der Jugend was nicht stimmt, dass sie sich jedoch nie an die eigene Nase fassen.

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