laut.de-Kritik

Erdige Live-Drums schieben Richtung Hüfte.

Review von

Yeah, endlich schmücken Graffitis mal ein Hip Hop-Cover. Wie von Veteranen wie Freddie Foxxx oder Krs-One schon lange gefordert, verschmilzt beim Debüt des britischen Beat-Trios Funky Fresh Few das Rap-Element mit seinen artverwandten Subkulturkollegen. Tief im Hip Hop-Kontext groovt auch das Intro mit fröhlichen Fanfaren, wilden Scratches und urbanen Bahngeräuschen. Doch keine Angst, die "funkigen, frischen Wenigen" fahren nicht auf einer hüftsteifen Premier-bitenden Puristenschiene.

Zwar kreieren Damon Savage, James Folks und Time One mit inflationär eingesetzten Streicherparts ein düsteres Soundfundament, doch erdige Live-Drums schieben die Samples, Loops und Instrumente immer wieder Richtung Hüfte. Auch taucht mal ein swingendes Barpiano ("Dimes Got"), mal ein funkiges Saxophon ("24.7") oder gar jazziger Soul ("Back In Town") aus dem Musikmeer auf. "We Like It Dirty And Funky", fasst Dirt Diggla die Marschrichtung auf "However You Want It" zusammen.

Das Emceeing überlassen die drei Beatbastler jedoch vorwiegend ihren geladenen Gästen. Von denen kann besonders Freestyle-Legende und Juice Crew-Old Schooler Craig G überzeugen, der jüngst mit den für Eminems "8 Mile"-Film geschriebenen Battle-Raps ein glänzendes Comeback feierte. Auch ein eigenes Album befindet sich in Planung. Neben Craig verrichten noch der modern smooth reimende QNC, der Engländer Wig und das Frauentrio auf "Heavy Hittin'", bestehend aus Wildflower, Stradedy und Sinista, ihren Job zufriedenstellend. Die Rookies Dirt Diggla und Jimmy Grand müssen dagegen noch mal die Schulbank drücken.

Den guten Gesamteindruck schmälern im Reimkontext zudem die langweiligen Refrains. Zu unspektakulär bei Zeiten rutschen die Scratches über die Turntables, und die Hooklines sind höchstens in Sachen Monotonie Meisterleistungen am Mic. Eine typische Hip Hop-Scheibe eben. Wer also auf vornehmlich auf Beats steht, dürfte gerade an den diversen Instrumentals Gefallen finden. Fans des gereimten Wortes sollten sich jedoch nur äußerst vorsichtig dieser Platte nähern.

Trackliste

  1. 1. Stealing
  2. 2. You Know Who This Is
  3. 3. Never Simple
  4. 4. However You Want It
  5. 5. Dimes Got
  6. 6. Live Wire
  7. 7. Dear Diary
  8. 8. Deadbeat
  9. 9. 24,7
  10. 10. Stop The Nonsense
  11. 11. Heavy Hittin'
  12. 12. 2 Times
  13. 13. Sageblaze
  14. 14. Back In Town
  15. 15. Heavyweight
  16. 16. Outro

Preisvergleich

Shop Titel Preis Porto Gesamt
Titel bei http://www.amazon.de kaufen Funky Fresh Few – Stealing €8,13 €3,00 €11,13

Noch keine Kommentare