Porträt

laut.de-Biographie

Don Toliver

Houston-Rap steht im Ruf, eine der psychedelischeren und trippigeren Spielarten der Rapmusik hervorzubringen. Ausnahmen bestätigen da zwar die Regel, Don Toliver ist aber ein verdammt gutes Argument für den eigenwilligen Vibe der Stadt der Doubletimes. Im Windschatten von Travis Scott macht der Houstoner Chopped And Screwed-Rap, wie er im Buche steht.

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Die ersten hörbaren Erzeugnisse liefert Don 2017 im Tandem mit seinem ehemaligen lokalen Tag Team-Partner, Yungjosh93. Der klingt nicht nur wie ein Spam-E-Mail-Absender, irgendwie schafft er es auch, wie einer zu rappen. Auch wenn ihr gemeinsames Mixtape "Playa Familia" lokal ein wenig Wirbel macht, braucht man sicher keine Brille aufsetzen, um den Talent-Unterschied zwischen den beiden zu sehen.

2018 haben die Songs aber schon die Runde gemacht und manch einer hat gemunkelt, dass zumindest eine Hälfte der Kombo äußerst vielversprechend klinge. We Run It Entertainment und Atlantic Records greifen den Jungen auf und geben ihm Material an die Hand, um ein paar ambitioniertere Singles zu veröffentlichen. "Diva", "Make Sumn" und "Checks" verleihen Don Toliver notwendiges Profil, ersteres ergattert sogar einen Remix von Kevin Gates.

Das reicht, um den zu dieser Zeit amtierenden Godfather Houstons auf den Plan zu rufen. Über einen gemeinsamen Manager-Kontakt trifft Don Toliver 2018 auf einer New Yorker Party auf Travis Scott. Der zeigt sich begeistert von den authentischen Heimatstadt-Sounds des Newcomers und gibt ihm den Spot, der die Gelegenheit seines Lebens werden soll.

"Can't Say" heißt der Song, der bald zur Single für das Mainstream-dominierende "Astroworld"-Album avanciert. Die Nummer wird heiß, bekommt ein LV-gesponsertes Musikvideo, und plötzlich gilt Toliver als der heiße Scheiß. Er macht Features mit Nav oder Wiz Khalifa, seine Single "No Idea" geht über TikTok viral. Sein Debütalbum "Heaven Or Hell" erscheint 2020 über Travis Scotts Cactus Jack-Label.

Der Weg nach oben kann manchmal eben doch sehr schnell gehen, wenn man mit dem richtigen Sound die richtige Person zur richtigen Zeit trifft. Don Toliver scheint ohnehin eine eigene Position einzunehmen: Er ist ein Autocrooner im klassischsten Sinne, fast schon eher mit einem Bryson Tiller oder einem Post Malone vergleichbar als mit den meisten Rappern. Aber gerade das macht ihn vielleicht auch zu einem vielseitigen Talent in der Szene.

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