Porträt

laut.de-Biographie

Detroit Grand Pubahs

"The only non-stop erotic techno cabaret worth catching" urteilt das englische Jockey Slut Musikmagazin über die Detroit Grand Pubahs. Das einzig sehenswerte Nonstop-Erotik-Techno-Kabarett also. Was man sich auch immer darunter vorzustellen hat, eine verkrampfte Einstellung zum Thema Sex kann ihnen gewiss nicht vorgeworfen werden. Auch sollte nicht alles, was in Zusammenhang mit den Pubahs steht, für bare Münze genommen werden. Halt sympathische Spinner mit Vorlieben für nackte Tatsachen, die in ihrer eigenen Welt leben.

Allerlei Mythen ranken sich auch um das Entstehen dieser liebenswert schrägen Combo. Denn angeblich sollen sich die Pubahs – Paris The Flu und Andy 'Dr. Toefinger' Toth – 1998 bei der Arbeit im Detroiter Zoo kennen gelernt haben, später dann gemeinsame Musikvorlieben entdeckten und den Entschluss trafen, es eben selbst einmal versuchen zu wollen. Mit neuen Jobs in der Tasche, Paris als Casino-Konstrukteur und Andy als Praktikant bei Dr. Bootygrabber, ziehen sie daraufhin mit Keyboard bewaffnet in einen von Paris entdeckten Bunker mit Riesenglotze, fließend Wasser und begehbarem Kühlschrank ein. Die beiden lassen auf der Suche nach dem richtigen Pubah Sound ihre Vorlieben für derlei (P-) Funk à la George Clinton und Minimal Booty Techno einfließen. Männermagazine dürften derweil nicht ganz unschuldig sein an der offenherzigen Zurschaustellung ihrer Ansichten über Sexualpraktiken.

Ein halbes Jahr nach dem Einzug hat Dr. Toefinger im THC-Delirium wider Erwarten eine zündende Idee für ihre Musik: Der Track "Sandwiches" ist geboren. Ein A&R Mensch von Jive Electro hört ihn und lizenziert das Stück. "Sandwiches" schafft es 2000 sogar unter die Top 20 der US-Charts. 2001 folgt das aus LoFi-Funk, Electro und gepitchtem Vocoder-Gesang bestehende Album "Funk All Y'All", auf dem auch Miss Kittin im Duett mit Paris zu hören ist.

Die Pubahs treten im selben Jahr noch beim Detroit Electronic Music Festival auf. Ihre Live-Auftritte sind ohnehin ein Hingucker, wenn Paris im Minischlüpfer auf der Bühne herumkaspert und bei der Gelegenheit auch gerne mal sein Hinterteil entblößt. Außerdem präsentiert er live in verschiedenen Kostümen seine multiplen Persönlichkeiten "Offbeat Killer", "Nurse Hearse", "Plasticene Gene", The "Schizofrenic Brainchild of Funkno". Ja, der Typ scheint wohl wirklich nicht mehr ganz dicht zu sein.

Aber nicht ganz so gravierend wie sein schizophrener Partner Andy, der aufgrund schief gelaufener Selbstexperimente einen totalen Dachschaden erlitt und von Paris, in der Hoffnung auf bessere Zeiten, angeblich eingefroren wurde. 2002 endet die Zusammenarbeit mit Jive Electro, dafür kommen die Pubahs bei Steve Bugs Pokerflat Label unter. Dort erscheint Ende April 2004 "Galactic Ass Creatures From Uranus".

Alben

Surftipps

Noch keine Kommentare