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Platz 78: The Jam - All Mod Cons

Ein Mann, der den Titel Godfather of Mod trägt, muss einiges geleistet haben. Die Rede ist ja auch von Paul Weller, seit über 25 Jahren Solokünstler, davor aber auch kein unbeschriebenes Blatt. Bereits 1975 gründet er die britische Punk-Pop-Sensation The Jam - mit 17 Jahren. Kurz nach den Sex Pistols und den Buzzcocks beeinflussen auch ihre Alben die britische Musikszene. "All Mod Cons" erscheint 1978 als drittes Album - zuvor bereisten The Jam bereits mit Blue Öyster Cult eher erfolglos die USA, während man sie auf dem heimischen Reading Festival bejubelt.

Die Platte ist ein wichtiger Punkt in ihrer Karriere. Das Songwriting von Paul Weller wirkt melodiöser, gleichzeitig aber gereifter und intensiver. Die Pop-Orientierung der Band verhilft "All Mod Cons" in die Charts, angetrieben vom Kinks-Cover "David Watts" und dem Single-Hit "Down In The Tube Station At Midnight". Die Themen der Arbeiterklasse stets griffbereit, trifft Wellers Lyrik bei den Jugendlichen in England voll ins Schwarze. Raum für trockenen Humor gab es dennoch: "All Mod Cons" spielt mit dem Band-Image der Mod-Revivalisten, bezieht sich aber auf den Ausdruck "all modern conveniences", übersetzt: "alle modernen Bequemlichkeiten". Vater des Britpop wird Weller übrigens auch genannt, aber das ist eine andere Geschichte.

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