laut.de-Kritik

Für die No Angels nicht gut genug? Von wegen!

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Als in Frankfurt das Casting für die erste Popstars-Staffel stattfand, berichtete Curly als Radiomoderatorin für den Jugendsender Planet Radio darüber. Ein Kollege forderte sie spontan auf, daran teilzunehmen. Der Rest ist, wie man so schön sagt, Geschichte!

Curly gehörte zu den elf Finalistinnen, schaffte es aber nicht in die endgültige Formation, die nun als No Angels Erfolge feiert. Dafür flatterten ihr nach kurzer Zeit Angebote verschiedener Produzenten ins Haus, darunter auch von Leslie Mandoki, ehemaliges Mitglied der Gruppe Dschinghis Khan und Produzent z.B. von Joshua Kadison, Lionel Richie und Peter Maffay. Er schrieb ihr den Song "Don't Walk Away" auf den Leib, der auf "Stars inspired by Atlantis" veröffentlicht wurde. Nun liegt mit "Natural" das erste Album der Sängerin vor.

Curly ist die Tochter eines Sizilianers und einer Afroamerikanerin, was ihr Temperament erklären könnte, welches einem aus den Liedern förmlich entgegen springt. Das Album bietet schönen, ehrlichen Gitarren-Pop, vorgetragen von einer tollen Stimme. Wer auf Musik im Stil von Amanda Marshall oder Vonda Shepard steht, wird Curly sicher in sein Herz schließen. Diese Platte verbreitet gute Laune und reißt einen aus der Winterdepression. Die Songs sind kommen ohne große Schnörkel und unnötige technische Spielereien daher und dabei so eingängig, dass sie einem schon sehr schnell wie alte Bekannte vorkommen.

Mal in ruhigen Tönen, mal temporeich erzählt Curly von den großen Themen wie Liebe, ihren Träumen und Beziehungen. Obwohl die Texte recht einfach gestrickt sind, wirken sie doch seltsamerweise nicht kitschig oder platt. Und wenn Curly in "Down South" singt: "It's time for a change, come on - let's fuck it and forget the fear of losing something" klingt das sogar direkt charmant. An diesem Lied wie auch an "Set Me Free" hat die Sängerin selber mitgeschrieben. "Beautiful Lies", "You Are The One" und "Love It Ain't Easy" sind gut tanzbare Nummern. Zum Schmusen laden unter anderem die Songs "Don't walk away", "Now I Know", oder "Stay" ein. Die einzigen Tracks, die etwas aus dem Rahmen fallen, sind "How It Is" und "Boys Go Mad", bei denen einem schräg anmutende Töne entgegen schallen.

Insgesamt zeigt das Album mehr Talent, als viele 'One Hit-Wonder' vorzuweisen haben. Und wenn es mit der Solokarriere klappt, bedauert Curly vielleicht irgendwann nicht mehr, ein gefallener No Angel zu sein.

Trackliste

  1. 1. Don't Walk Away
  2. 2. Beautiful Lies
  3. 3. Now I Know
  4. 4. You Are The One
  5. 5. Set Me Free
  6. 6. Love It Ain't Easy
  7. 7. How It Is
  8. 8. Walking Down The Line
  9. 9. Boys Go Mad
  10. 10. Down South
  11. 11. Follow The Sun
  12. 12. Stay

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