Porträt

laut.de-Biographie

Beirut

Beirut ist die Hauptstadt des Libanon. Zach Condon sollte seine Ein-Mann-Band eigentlich Albuquerque nennen, in der Stadt in New Mexiko ist er nämlich geboren. Bereits mit 15 Jahren nimmt er sein erstes elektronisches Album auf, das noch von The Magnetic Fields inspiriert ist. Ein Jahr später erscheint eine Doo-Wop-Platte im Geiste von Frankie & The Teenagers. Ein gebildeter junger Mann, den es bald gen Osten zieht.

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Wissbegierig und aufgeschlossen tingelt Zach durch Europa und trifft dabei auf viele verschiedene Kulturen und Musiker. In Deutschland, Italien, aber vor allem in den Ländern des ehemaligen Ostblocks hält er sich lange und gerne auf. Trinkfreudig und partytauglich muss man auf dieser Reise vermutlich sein. Im Rausch einer wilden Nacht in Serbien verraten ihm seine Freunde die Geheimnisse der Zigeunermusik. Glücklich beseelt geht es zurück in die Heimat.

Seine Erfahrungen und sein Talent vermischt er zu Hause in einem einzigartigen Album. "Gulag Orkestar" sorgt 2006 für großes Aufsehen in der Presse. Es verbindet nicht nur die Völker, sondern auch die Stimmung zu Hause. Eine orchestrale Mischung aus Zigeunermusik, russischer Polka und melodischem Pop. Vielfältige Instrumentierung und ein betrunken-melodischer Gesang Condons machen diese Klangwelt nicht nur für die Presse einzigartig.

Die Großeltern spielen bei seiner musikalischen Orientierung eine große Rolle. Als Kind verbringt er viel Zeit mit den russischen Immigranten und hört jede Menge Polkaplatten und melancholische Blasmusik. Der Hauptteil der Aufnahmen seines Debüts spielt und singt er alleine ein. Im Winter 2005 zieht er nach Brooklyn in New York, um mit Unterstützung einiger Musiker sein Werk zu vollenden.

Beirut - Hadsel
Beirut Hadsel
Gospel von einem anderen Stern.
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Weil man heiße Eisen nun einmal schmieden muss, stellt Condon der Welt wenig später bereits den Nachfolger "The Flying Club Cup" vor. Vom Balkan wechselt er nach Frankreich, besingt die Volksfeste, Städte und Banlieues des Landes. Musikalisch fährt er das orchestrale Moment etwas zurück, um die Schönheit seiner Songs zu zelebrieren. Owen Pallett von Final Fantasy singt "Cliquot" und übernimmt die Streicherarrangements des Albums.

2007 wendet sich Condon dann der mexikanischen Volksmusik zu. Nachdem er eine Funeral Band ausgemacht hat, begibt er sich samt Übersetzer in den Flieger nach Oaxaca in Mexiko, wo er in dem kleinen Dorf Teotitlan del Valle mit der neunzehnköpfigen The Jimeinez Band zusammentrifft.

Sechs Songs werden eingespielt und aufgenommen und erscheinen 2008 als erster Teil einer Doppel-EP unter dem Titel "March Of The Zapotec" auf seinem eigenen Label Pompeji Records. Mit dem zweiten Part der Platte ("Realpeople: Holland") tritt Condon erstmals mit Elektro-Synthiepop-Stücken an die Öffentlichkeit, die er vor seinem Erfolg mit Beirut als Realpeople eingespielt hat.

Mit diesen digital instrumentierten Kompositionen hat Condon seinerzeit neues Terrain beschritten, die jetzt seinen bisherigen musikalischen Reisen durch die Welt gegenüberstehen. Prognose für weitere Veröffentlichungen: alles wieder offen.

2011 findet sich der Balkan auf "The Rip Tide" stärker wieder, Klezmer und Polka fehlen auch nicht. 2015 folgt das fast schon poppige "No No No", 2019 das sehr erwachsen und nch Kammermusik klingende "Gallipoli". Bis dahin steigt der kommerzielle Erfolg der Musik in Deutschland immer mehr - zuletzt eine Woche auf der 21 der Albencharts, immerhin - während der in den USA sinkt.

2022 gibt es mit der B-Seiten-Sammlung "Artifacts" das letzte Album auf dem Mega-Indie-Label 4AD, für "Hadsel" kehrt Condon zurück auf Pompeii Records, wo er zuletzt 2011 veröffentlichte. Die Musik entwickelt sich unverdrossen weiter: "Hadsel" ist Kirchenmusik für Leute, die ans Leben nicht mehr glauben mögen.

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Beirut - Hadsel: Album-Cover
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2023 Hadsel

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Köln, Palladium, 2016 Die Indie-Folker aus Santa Fe in der Domstadt.

Die Indie-Folker aus Santa Fe in der Domstadt., Köln, Palladium, 2016 | © laut.de (Fotograf: Dariusz Misztal) Die Indie-Folker aus Santa Fe in der Domstadt., Köln, Palladium, 2016 | © laut.de (Fotograf: Dariusz Misztal) Die Indie-Folker aus Santa Fe in der Domstadt., Köln, Palladium, 2016 | © laut.de (Fotograf: Dariusz Misztal) Die Indie-Folker aus Santa Fe in der Domstadt., Köln, Palladium, 2016 | © laut.de (Fotograf: Dariusz Misztal)

Southside 2012 Obwohl nebenan New Order spielten war das Zelt voll.

Obwohl nebenan New Order spielten war das Zelt voll., Southside 2012 | © laut.de (Fotograf: Hardy Funk) Obwohl nebenan New Order spielten war das Zelt voll., Southside 2012 | © laut.de (Fotograf: Hardy Funk) Obwohl nebenan New Order spielten war das Zelt voll., Southside 2012 | © laut.de (Fotograf: Hardy Funk) Obwohl nebenan New Order spielten war das Zelt voll., Southside 2012 | © laut.de (Fotograf: Hardy Funk) Obwohl nebenan New Order spielten war das Zelt voll., Southside 2012 | © laut.de (Fotograf: Hardy Funk) Obwohl nebenan New Order spielten war das Zelt voll., Southside 2012 | © laut.de (Fotograf: Hardy Funk) Obwohl nebenan New Order spielten war das Zelt voll., Southside 2012 | © laut.de (Fotograf: Hardy Funk) Obwohl nebenan New Order spielten war das Zelt voll., Southside 2012 | © laut.de (Fotograf: Hardy Funk) Obwohl nebenan New Order spielten war das Zelt voll., Southside 2012 | © laut.de (Fotograf: Hardy Funk) Obwohl nebenan New Order spielten war das Zelt voll., Southside 2012 | © laut.de (Fotograf: Hardy Funk) Obwohl nebenan New Order spielten war das Zelt voll., Southside 2012 | © laut.de (Fotograf: Hardy Funk)

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