Stephen Galloway - " From this Day on..."

Die Nach-Naidoo-Ära hat für 3p begonnen und das Rödelsheimer Label greift wieder auf allen musikalischen Ebenen an. In Hip Hop-Kreisen wirft Azad, der Ex-Partner von D-Flame bei den Asiatic Wariors seinen Hardcore-Schatten voraus, während das Glashaus mit dem Song "Wenn das Liebe ist" Wattebällchen gegen die Tür des deutschsprachigen Souls wirft. Mit dem Ami Stephen Galloway, der dritten Kraft aus dem Hause Pelham, weht sogar ein bisschen internationales Flair durch die dunklen Straßen von Frankfurt.

"From this day on..." heißt das Debutalbum von Galloway, der sich seine Sporen sonst als Tänzer, Model oder Choreograph verdient. So zeichnet er für die zeitgemäße Präsentation der Rolling Stones bei ihren letzten Konzerten und Videos verantwortlich. Mit deren Mucke hat Stephen, trotz der Jaggerschen Anbiederung an trendige Stile, nicht viel am Hut. Die Beats und seine ausdrucksstarke Soulstimme lehnen sich eher an Craig David und Konsorten an.

Die Formel des Produzententeams Ristic & Groneberg scheint auch relativ simpel zu sein. Man nehme ein gute Portion 2Step, lockere diese so oft wie möglich mit smoothen, balladesken Tönen auf, und gebe noch eine kleine, eigenständige Prise Trip Hop-Sounds dazu. Das Ergebnis genügt dann höchsten Genre-Ansprüchen.

Doch irgendwie fehlt der letzte Kick, die Songs bleiben nicht im Hohlraum zwischen den beiden Ohren hängen. Es fällt schwer, die wichtige Note an Eigenständigkeit und Charisma heraus zu filtern. Zu austauschbar klingen die einzelnen Tracks, gerade wenn dem schnelleren 2Step-Tempo gefrönt wird ("Darkbell", "Sweatbox" und "Deep"). Das Gegenteil ist bei den smoothen Stücken ("I need", "linger" und "Not the one") der Fall. Hier zeigt Mister Galloway die ganze Klasse seines stimmlichen Könnens und sorgt für bettreife Kerzenlichtatmosphäre. Besonders "Not the one" besitzt die catchigen Harmonien, von denen man sich auf dem Album noch mehr gewünscht hätte.