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Starsailor

Jung + britisch = Hype = überbewertet?

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Schuh-Plattler RHCP-Reunion mit Ex-Drummer
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Nicht immer. James Walsh (Gesang und Gitarre), James Stelfox (Bass), Ben Byrne (Schlagzeug) und Barry Westhead (Keyboards) haben auf die ganz klassische Weise geschafft, einen berechtigten Bekanntheitsgrad zu erreichen. Als sie im April 2000 in einem kleinen Londoner Club spielen, ist zufällig ein NME-Redakteur anwesend und so begeistert, dass er eine Review über das Konzert der bis dahin völlig unbekannten Band schreibt.

Als Starsailor das erste Mal auf deutschem Boden spielen, kennt sie auch hier noch niemand, und sie haben einen unheimlich schweren Stand: Coldplay-Sänger Chris Martin erkrankt während der Rolling Stone Roadshow. Als Ersatz verpflichtet man die jungen Engländer. Keiner im Publikum scheint vor dem Konzert von diesem Tausch wirklich begeistert zu sein.

Doch nachdem die vier damals noch extrem schüchternen Jungs ein paar Songs gespielt haben, ist das Eis gebrochen. Schon hier ahnt mancher, dass in England bald die Kunde von einer new sensation die Runde macht. So kommt es tatsächlich: Die Plattenfirmen stehen Schlange. Die Band entscheidet sich für die EMI, da sie sich "nicht in die Indie-Ecke drängen" lassen will.

Um das zu verhindern, machen die Mitglieder auch einen Bogen um das unter frischgebackenen Jungstars übliche Feiern in Londoner In-Clubs. Sie bleiben lieber dort, wo die Wurzeln liegen: in einem Musikcollege in Wigan. Dort haben sich die beiden James und Ben Ende der Neunziger getroffen.

Von Beginn an ist klar, dass James Walsh der Kopf der Gruppe sein muss. Mit zwölf hat er begonnen, Klavier zu spielen. Nur zwei Jahre später langweilt ihn, die Stücke anderer nachzuspielen, und er beginnt, selbst zu komponieren. Auch das Texten fällt ihm nicht sehr schwer: "Ich will mit der Musik ausdrücken, wer ich bin und wie ich mich fühle und nicht nur irgendwelchen Krach machen."

Das emotional hochexplosive Gemisch Starsailor vervollständigt Anfang 2000 Keyboarder Barry Westhead. Im Juli mastern sie ihr Album "Love Is Here", Ende Oktober 2001 gibt es ein bisschen mehr zu hören als nur Vier-Track-EPs.

Noch vor den Aufnahmen zum zweiten Album wird James' Freundin schwanger, bekommt eine Tochter. Vielleicht zeigen sich Starsailor auf "Silence Is Easy" 2003 deshalb von ihrer sonnigen Seite. Auf "On The Outside" zwei Jahre später werden die großen Momente seltener. Dieses Mal scheinen sie aber nicht an einem klebrigen Überarrangement aus Keyboard und Geigen zu ersticken. Anno 2005 erscheint das Songwriting einfach zu unspektakulär.

Im April 2007 legt Keyboarder Barry nach und der kleine Joseph kommt auf die Welt. Musikalisch dauert es jedoch noch zwei Jahre, bis die Briten Neues von sich hören lassen: Erst 2009 erscheint das vierte Studioalbum "All The Plans", danach legt die Band eine Pause ein.

"Wir kamen nicht weiter, egal wie sehr wir es versuchten und akzeptierten, dass die Landschaft um uns sich verändert hatte. Unsere Musik würden nie wieder auf die selbe Resonanz stoßen, wie zu Beginn unserer Karriere", erklärt Frontmann James Walsh diesen Schritt. Er zieht sich von der Band zurück und macht Musik, ohne an bestimmte Erwartungen gebunden zu sein. Daraus entsteht das Soloalbum "Turning Point".

2014 spielen Starsailor einige Festivals und gehen anschließend ins Studio. Die lange Abstinenz vom Tour-Studio-Rhythmus hat ihnen gut getan: "Wir fühlten uns frisch, aufgeregt und bereit dafür", erzählt James Walsh. Resultat ist das Album "All This Life", das im September 2017 erscheint.

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