Porträt

laut.de-Biographie

Project Pitchfork

Girls Under Glass müsste man eigentlich nicht nur für das ein oder andere Album danken, sondern auch dafür, dass sie Peter Spilles und Dirk Scheuber, die kreativen Köpfe hinter Project Pitchfork, zusammen geführt haben. So geschehen im Jahre des Herrn 1989.

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Zwischenzeugnis Die schlechtesten Alben des Halbjahres
Obacht vor Kopulations-Schlager, Schweinereime-Rap und Dunkelheimer-Dumpfsinn!

Schon vorher existieren ein paar Demoaufnahmen, die 1994 als Mini-CD zusammen mit "IO" in limitierter Auflage wiederveröffentlicht werden. Als beide 1991 ihren ersten Liveauftritt absolvieren, erregen sie die Aufmerksamkeit von Matthias Rewig, der als Tontechniker arbeitet und fortan bei der Produktion der meisten Alben seine Finger mit im Spiel hat.

Auch die Kontakte zu Manager Kai Lotze sind auf diese Zeit zurückzuführen. 1991 bringen Pitchfork auch das 9-Track-Demo "K.N.K.A." auf den Markt, das schnell vergriffen ist und Kultstatus erlangt.

Hypnobeats entdecken die Band und nimmt sie ebenfalls 1991 unter Vertrag. Innerhalb von drei Tagen spielen Pitchfork "Dhyani" ein, Ende des Jahres schieben sie mit "Psychic Torture" eine MCD nach, die neben drei neuen Songs auch einen Remix von "K.N.K.A." enthält.

Mit "Conjure" vom "Lam'bras"-Album gelingt Pitchfork der erste größere Hit. Die Platte gerät melodiöser und eingängiger als der Vorgänger. In typischer Workaholic-Manier bringen sie Ende des Jahres "Entities" unters Volk. Darauf zeigen sich Spilles und Scheuber von einer eher atmosphärischen, weniger tanzbaren Seite. Durch verschiedene Zwischenstücke, die die einzelnen Songs verbinden, kommt der Eindruck eines einzigen, langen Songs auf. Die esoterisch-spirituellen Texte der Platte deuten an, in welche Richtung Pitchfork sich entwickeln.

Project Pitchfork - Elysium
Project Pitchfork Elysium
Keine Freude, kein schöner Götterfunken.
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Im Frühjahr 1993 entwickelt sich "Souls", der letzte Track der "Entities"-Scheibe, zum Szenehit in Deutschland. Später erscheint ein Remixalbum namens "Souls/Island". Auf der neuen Version von "Souls" brilliert Patricia Nigianis als Kontrast zu Spilles rauem Organ. Mark Wheeler von Love Like Blood spielt Gitarre beim "The Abeyance"-Remix.

Kurz darauf trennt sich die Band von Hypnobeat, was juristische Querelen nach sich zieht, trotzdem kommt im Herbst '93 die Maxi "Carrion" auf dem neuen Label Off-Beat heraus. "IO", 1994 aufgenommen, hat mit "Renascence" den nächsten Clubhit in petto. Das Album kann sich in den deutschen Top 100 Charts platzieren. Im selben Jahr gehen Pitchfork auf die erste größere Deutschlandtour.

1995 rappelt es mächtig im Karton, da sich Spilles von Patricia Nigiani trennt, die fortan allein am Pitchfork-Nebenprojekt Aurua Sutra arbeitet. Außerdem trennen sich die Wege von Pitchfork und Off-Beat. Das Duo gründet mit Candyland ein eigenes Label, das später auch andere Bands unter Vertrag nimmt.

Im April erscheint "Corps D'Amour" und verarbeitet Peters Erfahrungen während und nach der Trennung. Musikalisch kommt die Scheibe sehr experimentiell. Erst auf "Alpha Omega" kehren sie wieder zu gewohnten Klängen zurück.

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Project Pitchfork "Napster wird die Musik töten!"
Im LAUT-Interview distanzieren sich die Projekt Pitchfork-Mitglieder Achim Färber und Dirk Scheurer von den Böhsen Onkelz, erzählen davon, wie bei ihnen Songs und Videos entstehen, und warum sie Napster und vergleichbare Systeme für bedrohlich halten.

"The Early Years" enthält für Fans nichts Neues, erst mit der Maxi "En Garde!" veröffentlich Pitchfork 1996 wieder neues Material. Auf "!Chacra:Red!" fällt auf, dass sich Spilles und Scheuber das Songwriting wieder teilen. Als Coverversion ist außerdem "I'll Find My Way Home" von Jon Anderson & Vangelis vertreten. 1998 unterschreiben Pitchfork beim Majorlabel EastWest und nehmen "Eon:Eon" auf, wovon sie sowohl für "Carnival" als auch für "Steelrose" Videos drehen.

Im August 2000 stehen Pitchfork gemeinsam mit den Sisters Of Mercy und Fields Of The Nephilim in Hildesheim beim M'era Luna Festival auf der Bühne, Anfang 2001 erscheint mit "Daimonion nach längerer Pause wieder ein Studioalbum. Mit Zeromancer gehts dazu auf Promotour.

Die DVD "Collector" erscheint im Sommer 2002 als preiswerte aber hochklassige DVD, der 2003 noch eine Doppel-CD folgt. "Inferno" kommt Ende September und ist der erste Teil der "NUN"-Trilogie, der noch zwei Singles mit jeweils fünf Non-Album-Tracks folgen.

Die "Collectors"-CD steht im folgenden Sommer in den Regalen. Man findet darauf unzählige Songs und Versionen, die nur noch schwer oder gar nicht mehr zu haben sind. Die "Live"-DVD folgt im Frühjahr 2004. Pitchfork sind weiterhin kreuz und quer auf dem Erdball unterwegs und spielen im August sogar in Moskau als Headliner auf dem Snow Festival. Zwei Echo-Nominierungen stehen dazu im Stammbuch.

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Neben den Arbeiten am neuen Studioalbum kümmern sie sich parallel um die musikalische Untermalung für einen Dokumentarfilm des angesehenen russischen Produzenten Mikael Ignashov, der sie nach dem Konzert in Moskau angesprochen hat. "Kaskade" erscheint Ende Mai 2005 in Deutschland. Kaum ist das Album auf dem Markt, gehts erneut auf Konzertmarathon. Die beiden Alben "One Million Faces" und "Wonderland" kommen erst nur als Download, 2008 auf Wunsch der Fans schließlich als CD. Peter startet derweil mit ImAtem und Santa Hates You gleich zwei Nebenprojekte.

Dennoch kommen Pitchfork nicht zu kurz, weitere EPs und komplette CDs erscheinen in regelmäßigen Abständen. Musikalisch verändert sich derweil nicht viel. 2011 erscheint zum 20-jährigen Jubiläum des Debüts die Compilation "First Anthology". Darauf bieten sie einen Überblick der ersten zehn Jahre samt Biografie und zahlreichen Fotos. Die nächste Platte in dieser Art ist bereits in der Mache, doch zunächst erscheinen mit "Quantum Mechanics" und "Black" zwei neue Studioalben.

In den folgenden Jahren behalten sie ihren thematisch stets ambitionierten Anspruch bei, den Platten textlich wechselnde philosophische Konzepte zuzuordnen. Musikalisch hingegen setzen sie auf altbewährte Stilmittel, die sich nahezu ausschließlich an das schwarze Szene-Publikum wenden.

Mit "Black" bedienen sie vor allem die Fans ihrer zupackenden Seite. Besonders live erweist sich das Material als höchst beliebt. Der Nachfolger "Blood" setzt auf filigranere Details und viel Atmosphäre zu sozialkritischen Texten. Die Scheibe mausert sich flugs zu einem Höhepunkt ihres Katalogs. Das Niveau dieser blutigen Platte können sie auf "Look Up, I'm Down There" (2016) und "Akkretion" (2018) zwar nicht ganz halten. Dennoch bieten sie der Szene auch hier genau jenes Futter aus Ur-EBM und Darkwave, nach dem die Kinder der Nacht verlangen.

"Akkretion" ist zugleich der erste Teil einer Album-Trilogie, die mit "Fragment" noch im selben Jahre eine Fortsetzung erfährt. Der dritte Teil "Elysium" folgt erst gut fünf Jahre später im März 2024. Dazwischen liegen eine schwere Erkrankung von Peter Spilles, die um Ende 2020 auch eine Operation erforderlich macht, eine Pandemie, und, im März 2021, der Ausstieg des Gründungsmitglieds Dirk Scheuber.

Interviews

Project Pitchfork: "Napster wird die Musik töten!"

März 2001 "Napster wird die Musik töten!"

Interview von Michael Edele

Im LAUT-Interview distanzieren sich die Projekt Pitchfork-Mitglieder Achim Färber und Dirk Scheurer von den Böhsen Onkelz, erzählen davon, wie bei ihnen Songs und Videos entstehen, und warum sie Napster und vergleichbare Systeme für bedrohlich halten. (0 Kommentare)

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Project Pitchfork - Elysium: Album-Cover
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2024 Elysium

Kritik von Franz Mauerer

Keine Freude, kein schöner Götterfunken. (0 Kommentare)

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Amphi Festival Durften das Ganze beenden

Durften das Ganze beenden, Amphi Festival | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Durften das Ganze beenden, Amphi Festival | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Durften das Ganze beenden, Amphi Festival | © laut.de (Fotograf: Michael Edele) Durften das Ganze beenden, Amphi Festival | © laut.de (Fotograf: Michael Edele)

Project Pitchfork live im KUZ Mainz Project Pitchfork gewinnen durch die Unterstützung von Live-Musikern immer mehr dazu.

Project Pitchfork gewinnen durch die Unterstützung von Live-Musikern immer mehr dazu., Project Pitchfork live im KUZ Mainz | © LAUT AG (Fotograf: Michael Edele) Project Pitchfork gewinnen durch die Unterstützung von Live-Musikern immer mehr dazu., Project Pitchfork live im KUZ Mainz | © LAUT AG (Fotograf: Michael Edele) Project Pitchfork gewinnen durch die Unterstützung von Live-Musikern immer mehr dazu., Project Pitchfork live im KUZ Mainz | © LAUT AG (Fotograf: Michael Edele) Project Pitchfork gewinnen durch die Unterstützung von Live-Musikern immer mehr dazu., Project Pitchfork live im KUZ Mainz | © LAUT AG (Fotograf: Michael Edele) Project Pitchfork gewinnen durch die Unterstützung von Live-Musikern immer mehr dazu., Project Pitchfork live im KUZ Mainz | © LAUT AG (Fotograf: Michael Edele) Project Pitchfork gewinnen durch die Unterstützung von Live-Musikern immer mehr dazu., Project Pitchfork live im KUZ Mainz | © LAUT AG (Fotograf: Michael Edele) Project Pitchfork gewinnen durch die Unterstützung von Live-Musikern immer mehr dazu., Project Pitchfork live im KUZ Mainz | © LAUT AG (Fotograf: Michael Edele) Project Pitchfork gewinnen durch die Unterstützung von Live-Musikern immer mehr dazu., Project Pitchfork live im KUZ Mainz | © LAUT AG (Fotograf: Michael Edele) Project Pitchfork gewinnen durch die Unterstützung von Live-Musikern immer mehr dazu., Project Pitchfork live im KUZ Mainz | © LAUT AG (Fotograf: Michael Edele) Project Pitchfork gewinnen durch die Unterstützung von Live-Musikern immer mehr dazu., Project Pitchfork live im KUZ Mainz | © LAUT AG (Fotograf: Michael Edele) Project Pitchfork gewinnen durch die Unterstützung von Live-Musikern immer mehr dazu., Project Pitchfork live im KUZ Mainz | © LAUT AG (Fotograf: Michael Edele) Project Pitchfork gewinnen durch die Unterstützung von Live-Musikern immer mehr dazu., Project Pitchfork live im KUZ Mainz | © LAUT AG (Fotograf: Michael Edele) Project Pitchfork gewinnen durch die Unterstützung von Live-Musikern immer mehr dazu., Project Pitchfork live im KUZ Mainz | © LAUT AG (Fotograf: Michael Edele)

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