laut.de-Kritik

Rock-Oper zur Artus-Saga voll eingängiger Melodien.

Review von

Über zwei Jahre brauchte Gary Hughes, Frontmann der britischen Erfolgsband Ten, um seine "Rock-Oper" zur Artus-Saga fertigzustellen und auch die passenden Stimmgeber für die einzelnen Charaktere von der Straße zu holen oder sonstwie zu rekrutieren.

Hughes, der sich den Part des King Arthur auf den Leib geschrieben hat, schart in Part I der Saga einige erlauchte Gastinterpreten um sich. Den stark Speed-Metal geprägten Prolog lässt Damian Wilson (Threshold, Ayreon) erschallen, Lana Lane bekommt den Part der Guinevere, der untreuen Gemahlin Arthurs und Danny Vaughn (Tyketto) ist der zwischen Liebe und Pflicht hin- und hergerissene Lancelot. Irene Jansen (Karma) mimt Morgana, Arthurs böse Stiefschwester, Bob Catley (Magnum) den Zauberer Merlin und Sean Harris (Diamond Head) leiht letztendlich Galahad seine Stimme. An den Instrumenten verausgabt sich die Crew von Ten, die mit dem musikalisch doch sehr facettenreich konzipierten Album keine Probleme zu haben scheint.

Als ich den Silberling zum ersten Mal durchgezappt hatte, dachte ich trotzdem erst mal: Verschrotten! Rock-Opern sind ja nun mal bekanntermaßen keine Seltenheit. Es juckt wohl vielen in den Fingern, sich mit so etwas ein Denkmal setzen zu wollen. Meist kommt aber ein riesen Haufen Dung dabei raus (vgl. Avantasia). Meine Vorurteile relativierten sich nach komplettem Anhören allerdings. Gewöhnungsbedürftig sicherlich, aber Part I hat auf jeden Fall seine Highlights. Mit "At The End Of The Day" hat Hughes, unterstützt von Lana Lane, eine feine kleine Ballade geschaffen, die sich allerdings, ebenso wie z.B. auch "The Reason Why", sehr stark nach Film-Soundtrack anhören.

Wer von seiner Freundin vielleicht den Soundtrack von "The Last Unicorn" schon einmal aufs Auge gedrückt bekommen hat, der entdeckt hier sicherlich ein paar Parallelen, was die Harmonien und die transportierte Stimmung anbelangt. Abgesehen davon bewegen sich die meisten Songs im Up- und Midtempo-Bereich und sind irgendwo in der Hardrock-Ecke einzuordnen, mal softer, mal etwas härter aber immer moderat. Das hymnische "King For A Day", das etwas kraftvollere "Shapeshifter" und "At The End Of The Day" sind wohl die besten Songs der Scheibe!

Insgesamt ist der Part I der Artus-Saga "Once And Future King" voll eingängiger Melodien und auch nach mehrmaligem Hören noch nicht langweilig. Der letzte Kick fehlt jedoch trotzdem. Man fühlt sich eben etwas mehr musikalisch berieselt als mitgerissen. Part II steht übrigens ab dem 6. Oktober diesen Jahres in den Regalen.

Trackliste

  1. 1. Excalibur
  2. 2. Dragon Island Cathedral
  3. 3. At the End Of Day
  4. 4. The Reason Why
  5. 5. Shapeshifter
  6. 6. King For A Day
  7. 7. Avalon
  8. 8. Sinner
  9. 9. In Flames
  10. 10. Lies

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