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Nilüfer Tanya - "Miss Universe"

Schon ihr künstlerisches Durchhaltevermögen deutet an, dass hier eine starke Frau auftritt und so bezieht sich der Albumtitel "Miss Universe" auch auf das Gegenteil dessen, was eine Heidi Klum an Idealen propagiert. Konkret bastelt Yanya um ihre Songs fünf Skits, in denen sie eine Wellness-Firma erfindet, die Menschen mit mangelndem Selbstwertgefühl über Hotlines und bauernschlauen Social-Media-Kampagnen gegen viel Geld lohnende Figur-Challenges verspricht. Schließlich führt nur ein perfekter Körper zu des Menschen oberstem Ziel, der vollkommenen Einheit von Körper, Geist und Seele.

Eine Dystopie, die in Teilen leider heute schon zu beobachten ist und viele Menschen zermürbt, wie Yanya im Opener "In Your Head" feststellt: "Down here I'm dark and confused / I cannot tell if I'm paranoid / or it's all in my head". Aus dem begleitenden Sturm-und-Drang-Indie lugt das Strokes-Fantum ihrer Teenagerjahre deutlich heraus. Doch festnageln lassen sich ihre Songs sowieso kaum: Ob man nun in ihrer Stimme soulige Spurenelemente einer Amy Winehouse, die stimmliche Vielseitigkeit einer PJ Harvey oder gar die Pop-Sensibilität einer Madonna heraushört: Man wird nicht enttäuscht.

Nilüfer Tanya - Miss Universe*

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