In Haiti herrscht ein blutiger Bürgerkrieg. Der Fugees-Frontman und Haiti-Flüchtling ergreift Partei für die aufständischen Gegner des angeblich korrupten Präsidenten Aristide.

New York (vbu) - "Ich sehe diese Menschen nicht als Rebellen. Das sind Leute, die für ihre Rechte eintreten. Diese Leute tauchten nicht aus dem Nichts auf und sagten: 'Lass uns hier Ärger machen.' Ich denke, das ist aufgestaute Frustration, Wut, Hunger und Depression", sagte Wyclef zu MTV. Der Fugees-Frontmann ist selber aus Haiti geflüchtet, kennt sich also mit den Umständen in dem Karibikstaat aus.

"Das Land ist im Aufruhr, es ist nicht sicher. Aber für die Sicherheit des Landes und um die Gewalt zu stoppen, muss es zu einer Situation kommen, in der er zurücktritt." Erst wenn der Präsident zurückgetreten sei, könne es zu Verhandlungen mit der Opposition kommen. Die Rebellen lehnen Verhandlungen mit dem amtierenden Präsidenten ab, droht mit der Stürmung der Hauptstadt Port-au-Prince.

Die US-Regierung unterstützt Präsident Aristide und sorgt mit einer Flotte dafür, dass keine Flüchtlinge das Land in Richtung Amerika verlassen. "Die Flüchtlinge kommen, weil sie weder arbeiten, noch ihre Kinder ernähren können. Sie suchen nach einem besseren Leben", erbost sich Wyclef über die amerikanische Regelung.

Der Sänger hat gerade erst für die Dokumentation "The Agronomist" des Regisseurs Jonathan Demme (Schweigen der Lämmer, Philadelphia) den Soundtrack beigesteuert. Er handelt vom MC/DJ Jean Dominique, der sich in seiner Radioshow für die einfachen Menschen Haitis einsetzte. Bei Unruhen im Jahr 2000 wurde der DJ ermordet. Der Film zeigt auch, wie sich Amerika in die Politik des Karibikstaats einmischt. "Dieser Film wird den Leuten zeigen, was gerade wirklich in Haiti vor sich geht."

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