Beim traditionellen Weihnachtskonzert im Vatikan herrschen strenge Sitten: Weil die brasilianische Sängerin Daniela Mercury in ihrer Heimat für Kondome wirbt, warf der Papst sie vom Spielplan.

Sao Paulo (bin) - Die katholische Kirche hegt bekannterweise eine tiefe Aversion gegen Verhütungsmittel. Dieser Groll überträgt sich auch auf die Befürworter der unsittlichen Gebrauchsgegenstände. Die brasilianische Sängerin Daniela Mercury bekam dies am eigenen Leib zu spüren. Ursprünglich war die nebenberufliche Botschafterin des Anti-Aids-Programms der UN und des Kinderhilfswerkes Unicef eingeladen, beim alljährlichen Weihnachtskonzert im Vatikan aufzutreten.

Als die Geistlichen erfuhren, dass die sexy Sängerin eine Kondomkampagne des heimischen Gesundheitsministeriums unterstützt, flog sie allerdings sofort vom Timetable. Auf die Absage der Organisatoren, dem brasilianischen Star am letzten Dienstag in den Briefkasten geflattert war, reagierte sie bestürzt. Obwohl sich Daniela Mercury sonst sehr für die katholische Kirche engagiert, erklärte die Sängerin im brasilianischen Fernsehen, dass sie ihre Ansichten in diesem Fall nicht teile: "Für mich sind Kondome Mittel des Lebensschutzes".

Der frischgebackene Papst Benedikt XVI. sieht das natürlich ganz anders. Im Kampf für Enthaltsamkeit und Sittlichkeit fährt der Heilige Vater nicht nur gegen Verhütungsmittel schweres Geschütz auf, er wendet sich auch gegen die eigenen Reihen. In einem offiziellen Schreiben, das versehentlich sechs Tage vor seinem Veröffentlichungstermin in die Hände der Presse fiel, kündigte er verschärfte Auflagen für das Amt eines Priesters an.

Demnach sind homosexuelle Diakone künftig von der Priesterweihe ausgeschlossen, eventuell vorhandene homosexuelle Tendenzen müssen mindestens drei Jahre vor der Weihe überwunden worden sein. Bis jetzt wurde die Echtheit des Dokuments weder bestätigt, noch dementiert. Was eine oft aufreizend gekleidete Sängerin bei soviel Starrsinn und den geltenden zölibatären Verpflichtungen der Geistlichen auf einem Weihnachtskonzert im Vatikan zu suchen gehabt hätte, ist ohnehin mehr als fraglich.

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