Alles hat seine Zeit? Schön wär's: Der Graf ist zurück und denkt gar nicht dran, wieder abzutreten.
Berlin (mis) - Neun Jahre war es uns vergönnt, auf Unheilig verzichten zu dürfen, aber der große Reunion-Hype hat sich dann leider doch bis nach Aachen herumgesprochen, falls der Graf seine Heimatstadt für das süße Leben als Privatier ausgewählt hat. "Wir sind wieder zurück und wir werden jetzt auch bleiben", drohte er bereits im Februar und nun macht er ernst.
"Wunderschön" heißt der neue Song, der selbstverständlich mit tausendmal gehörten Klavierakkorden zwischen "I Believe" (Blessid Union Of Souls) und Richard Marx beginnt, bevor des Grafen ölige Stimme einsetzt. "Wir haben uns aus den Augen verloren", winselt er, "doch die Erinnerung blieb" - eigentlich nicht, nein.
Doch der Song richtet sich natürlich nicht an Formatradio-Hasser, sondern an Menschen, die in Songform gegossene Kalenderspruchweisheiten auch 2025 noch als Rettungsanker für echte Sinnkrisen erachten. Und von solchen Individuen gibt es scheinbar noch weitaus genügend, wenn man sich die ausverkauften Hallen der kommenden Unheilig-Tour ansieht. Nach den Worten des Grafen ist "Wunderschön" "ein Song über die Freundschaft und Verbundenheit. Und das wunderbare Gefühl und Geschenk, sich nach einer längeren Zeit, in der man sich nicht gesehen hat, wieder in die Arme zu schließen."
"Alles hat seine Zeit" hieß es vor über zehn Jahren - schön wär's! Das neue Unheilig-Album "Liebe Glaube Monster" erscheint am 13. März.
5 Kommentare mit 8 Antworten
Joa, ist halt die radiotaugliche erste Single, die es seit "Große Freiheit" wohl immer geben muss. Wobei die damaligen Auskopplungen besser waren.
Gerade textlich schon arg holprig; aber ich gebe zu, dass ich es mir doch recht gut anhören kann. Was zu einem großen Teil am Gesang des Grafen liegt, zumindest wäre mir der Song von jemand anderem stammend sehr egal. Was nicht heißt, dass ich es mir allein deshalb automatisch gebe. Kein Album vor "Moderne Zeiten" und keines nach "Große Freiheit" kommt bei mir ohne Skip aus, nach "Lichter der Stadt" hat mir nur noch wenig gefallen.
Ich bin jetzt vor allem auf die zweite Single gespannt. Das Album werde ich mir eh anhören, wenn es dann erscheint. Hab auch vor Kurzem seinen ARD-Auftritt gesehen, über die von Playback getragene Performance lass ich mich hier nicht aus, aber ich musste mir tatsächlich die Augen ausheulen und ja, das hing mit sehr positiven Gefühlen zusammen. Natürlich kann ich nicht sagen, ob ich mir das Album kaufen werde, dazu muss ich 15 weitere Songs abwarten, aber ich bin mittlerweile tatsächlich froh über das Comeback, auf welches ich zunächst eher mit Kopfschütteln und Skepsis reagierte.
Dass die gestern erschienene Gorillaz-Single das deutlich ansprechendere Stück Musik ist, muss ich wahrscheinlich nicht groß betonen. Existieren darf aber beides.
Dieser Artikel klingt doch arg bösartig und einseitig...was hat der/die Verfasser/in nur gegen Unheilig?
Mir persönlich gefällt das neue Unheilig Lied "Wunderschön" jetzt auch nicht so besonders, es klingt zu sehr wie eine Art Kopie von "Geboren um zu Leben", aber das ist Ansichtssache.
Ich freue mich auf das kommende neue Album.
Unheilig haben mich lange Jahre begleitet und besonders die "früheren" Alben habe ich sehr gern gehört.
Ab "Lichter der Stadt" war die Musik dann nicht mehr "meins".
Der Graf ist ein sehr lieber Mensch, (ich durfte ihn persönlich treffen und mit ihm sprechen), und ich gönne ihm den Erfolg seines Comebacks von ganzem Herzen, er hat es mehr als verdient.
Klar, aufgrund eines Meet & Greets kann man beurteilen ob jemand ein „sehr lieber Mensch“ ist. Danke für das Selbstouting.
Ja ja die Sylta, ich bin auch ein ganz ganz Lieber.
Wenn man Erfolg haben will sollte man es auch gut machen. Ein Comeback nach dem Abschieds Tamtam ist einfach unheilig.
Da reichen teilweise die Noten für den Text nicht.
Sowas darf keinen Erfolg haben, denn es gibt zu viele die gute Musik machen und keinen Erfolg haben. denk mal lieber an die, der Graf hat schon genug Kohle.
Der Artikel ist noch viel zu nett angesichts des muikalischen Sondermülls, den der Graf ab jetzt wieder auf die Menschheit loslässt.
Das hätte schon was, wenn der Graf dieses Lied nachts vor Ulfs Tür sänge
Hab jetzt nochmal gelesen, dass er nach seinem Auftritt bei der goldenen Henne wohl vor Rührung geweint hat am Ende, nachdem er "Wunderschön" performt hat. Finde, sowas macht die Sache dann auch schön rund. Er meinte, es ist alles von damals nochmal in Bildern an ihm vorbei gezogen und dass es sich nun anfühlt, als würde er wieder nach Hause kommen. Das ist nicht selbstverständlich heut zu Tage, dass man weiß, wo man hingehört und dass man so viel zu Geben hat, was einem dann noch mit Freude erfüllt in einer Welt voller Narzissten und Despoten.
Nach Hause zur goldenen Henne
Was war zuerst da?
Die güldene Henne
oder das Ei?
Jaaa, der ist schon klasse mit seinen Emotionen.
Ist ja auch Der Graf, gleich neben Lord Fentavinyl
Ich kanns kaum mehr glauben, dass Lauchs solche strunzdoofen Sätze wirklich unironisch von sich geben, OP und so...
Wer ist eigentlich der Gottvater des deutschen Gothschlagers? Er oder der Dude von Blutengel?