Thomas schuf die Musik für "Raumpatrouille", "Winnetou" und die Edgar Wallace-Filme.

Lugano (laut) - Peter Thomas ist tot. Wie jetzt erst bekannt wurde, starb der Komponist bereits am vergangenen Sonntag in seinem Haus im schweizerischen Lugano. Bekannt war Thomas vor allem durch seine Soundtracks für diverse deutsche Kino- und TV-Klassiker. Darunter zuvorderst der Score zur deutschen Science Fiction-Serie "Raumpatrouille Orion".

Thomas, Jahrgang 1925, begann seine Karriere 1958 beim Fernsehen. Bereits 1961 erhielt er das goldene Filmband für die Musik zum Kinofilm "Flucht Nach Berlin", der die deutsche Teilung thematisierte. Nach weitere Arbeiten folgte sein Durchbruch als Komponist mit dem Soundtrack zum Edgar Wallace-Streifen "Die Seltsame Gräfin".

Seine wohl populärste Arbeit markiert aber die Musik zur Serie "Rampatrouille - Raumpatrouille – Die Phantastischen Abenteuer Des Raumschiffes Orion" von 1966, für die er Pop, Swing, Jazz, Brazil, Posaunen- und Orgel-Klänge sowie Klassische Musik verwendete und Experimente mit Zwölftonmusik wagte. Neben der extravaganten Kulissen der Serie (unter anderem ein umfunktioniertes Bügeleisen als Navigationsinstrument) war es vor allem Thomas' Musik, die im kollektiven Gedächtnis haften blieb.

Aber nicht nur in Deutschland hat das Werk des komponisten Spuren hinterlassen. So bedienten sich neben Pulp ("Bolero On The Moon Rocks") auch The High Llamas, Saint Etienne und Stereolab an seinem Werk. George Clooney nutzte außerdem verschiedene seiner Stücke für sein Regiedebüt beim Film "Geständnisse – Confessions Of A Dangerous Mind".

Quentin Tarantino und Mike Patton gehörten ebenfalls zu seinen Fans. Letzterer über den Soundtrack zu "Raumpatrouille": "Als ich zum ersten Mal die Filmmusik gehört habe, war ich völlig von den Socken."

Und jetzt noch ein letztes Mal alle: "10, 9, 8, 7, 6, FÜNNEF, 4, 3, 2, 1, 0."

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