Der R.E.M.-Sänger spricht lieber über Politik. In einem neuen Interview ließ er sich nun aber doch einmal aus der Reserve locken.

Berlin (chb) - In einem Interview mit der Netzeitung hat sich Michael Stipe von R.E.M. wieder einmal gegen seine Einordnung in bestimmte Schubladen zur Wehr gesetzt. Zunächst äußert er sich sehr allgemein und vorsichtig über das Thema "Sex in R.E.M.-Songs", lehnt aber persönliche Auskünfte ab. Erst die Nachfrage, ob er wirklich homosexuell sei, lockt ihn ein wenig aus der Reserve.

Es sei absurd, die Menschen nach ihren sexuellen Vorlieben einzuteilen: "Kategorien wie 'schwul' oder 'nicht schwul' sind jedenfalls keine, die ich auf mich anwenden würde." Auch sei die Behauptung vieler Musiker lächerlich, auf der Bühne sei es so geil wie beim Sex: "Wenn ich die Menge an Adrenalin, die ich beim Konzert in mir habe, auch im sonstigen Leben hätte, dann wäre ich längst nicht mehr am Leben".

Lieber aber spricht Michael Stipe über die politische Lage seines Landes. Dabei sei das neue Album nicht wirklich politisch; es handle von Amerika, wie es gerade sei, ein Land im Krieg. Viele Menschen hätten Angst, dass ihre kleine Stadt von Terroristen angegriffen werde. Es sei schwer, das zu ignorieren.

Gegen die von der Bush-Regierung verursachte Angst kämpft R.E.M. mit der "Vote for Change"-Kampagne, der sich u.a. auch Bruce Springsteen angeschlossen hat, erstmals an. Die Kampagne unterstützt die Wahlwerbung des demokratischen Kandidaten John Kerry. Stipe ist sich sicher, dass der auch an die Macht kommt: "Wir Linken sind aus unseren Löchern gekrochen!".

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laut.de-Porträt R.E.M.

Als R.E.M. am 5. April 1980 ihr erstes Konzert in der Kirche ihrer Heimatstadt, Athens/Georgia, geben, hört die Band noch auf den Namen Twisted Kites.

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