Die Dokumentation über Michael Jackson feiert heute in Los Angeles Vorpremiere. Doch nicht alle sind in freudiger Erwartung: eine Gruppe Fans formierte sich zu "This Is Not It".

Los Angeles (dek) - Heute Abend um 18 Uhr Ortszeit, also um zwei Uhr nachts nach deutscher Zeit, feiert "This Is It", der Film in Gedenken an Michael Jackson, Weltpremiere in Los Angeles. 15 Kinos weltweit zeigen die Vorpremiere, darunter auch ein deutsches Kino in Berlin. Um die Zeit zu verkürzen, beginnt ab halb eins die Übertragung der Premierenfeier vom roten Teppich. Für schlaflose Internetnutzer wurde eigens ein Channel eingerichtet.

Vier Monate ist es her, dass Michael Jackson tot aufgefunden wurde. Vier Monate, in denen fleißig daran gearbeitet wurde, mit dem Verstorbenen noch ein wenig mehr Geld zu verdienen. Ein neues Album erschien, Jackos Kinder wurden in die Öffentlichkeit gezerrt, der Streit um die Millionen begann. Vier Monate, in denen auf die Schnelle ein Film zusammengeschnitten wurde, der eigentlich nie für die Öffentlichkeit bestimmt war.

Rund 100 Stunden Material standen Choreograf und Regisseur Kenny Ortega ("High School Musical") zur Verfügung, entstanden während der Proben zu "This Is It", Jacksons geplanter Konzertreihe. Eigentlich nur zu Übungszwecken wurden die Aufnahmen gemacht. Nun entstand daraus eine gleichnamige Dokumentation.

Umsätze von bis zu 300 Millionen Dollar

Nach dem überraschenden Ableben des Megastars stritten sich die großen Plattenfirmen regelrecht um die Aufzeichnungen. Sony bekam letztendlich für 60.000.000 Dollar den Zuschlag. Gut investiertes Geld, da das 110-Minuten lange Filmchen nach Expertenmeinungen bereits am ersten Wochenende Umsätze von bis zu 300 Millionen Dollar erzielen könnte. Einnahmen bis 200 Millionen Dollar gehen dabei direkt an Sony, danach bekommen die Jackson-Erben 90%, den Rest streicht die Anschutz Entertainment Group (AEG) ein, berichtet das Hamburger Abendblatt.

Vorpremiere in Deutschland nicht ausverkauft

Erste Vorstellungen von "This Is It" beginnen nach der Vorpremiere hierzulande bereits am Mittwoch morgen um sechs Uhr früh. So groß der Hype auch in Amerika sein mag – Fans kampierten dort tagelang, um an Tickets zu kommen – Deutschland scheint davon nicht erfasst zu sein. Die Vorpremiere im Berliner Kino war heute um zwölf Uhr Mittags noch nicht einmal ausverkauft.

Dort werden vor dem Film bereits ab halb eins in drei Kinosälen Premierenbilder live vom roten Teppich in LA übertragen. Auf der eigens eingerichteten "This Is It"-Homepage wurde ein Livestream eingerichtet, wodurch Fans im Internet fast hautnah dabei sein können.

Zwei Wochen lang soll der Film weltweit über die Leinwände flimmern, dafür sind allein in Deutschland 935 Kinos vorgesehen. Doug Belgrad, Produktionspräsident von Sony, ließ allerdings bei einem Gespräch mit der LA Times verlauten: "Es wäre wunderbar, wenn [der Film] spielbar genug wäre, so dass wir es rechtfertigen können, die Laufzeit zu verlängern."

Management Jacksons steht unter Kritik

Derweil werden auch negative Meinungen über den Film laut. Jacko-Fans vereinigten sich zu der Kampagne "This Is Not It". Ihrer Meinung nach habe Jacksons Management nicht genügend Acht auf den alternden Sänger gegeben. Das Ableben des King Of Pop werde beschönigt und nicht der Wirklichkeit entsprechend dargestellt.

So berichten Augenzeugen auf der Homepage von einem abgemagerten Jackson, dem der Drogenmissbrauch anzusehen gewesen sei. Auch soll Jackson sehr unglücklich gewesen sein.

Marika Prochet schreibt: "Ich und zwei weitere Freunde trafen Michael am 19. März in seinem Auto. Wir sprachen über AEG, wie wütend er auf diese war und dass sie es nur auf Geld abgesehen haben (...) Ich und meine Freunde sahen einen sehr zerbrechlichen Michael. (...) Er war so mager."

Weiter berichtet sie: "Drei Monate später konnten ich und mein Freund sehen, dass Michael unter Medikamenteneinfluss stand. Das Merkwürdige war, dass es nach den Proben war (...). Also, was auch immer sie ihm gaben, gaben sie ihm (oder er selber nahm es) bei den Proben. (...) In dieser Nacht hatte Michael Erinnerungslücken. Er war total high, als ob er im Schlaf reden würde. Wenn wir das bemerkten, erzählt mir nicht, dass die Leute um ihn herum, die zehn Stunden am Tag mit ihm zu tun hatten, es nicht sehen konnten." Die Fans rufen deswegen zum Boykott des Filmes auf.

Auch Jacksons Familie unglücklich über den Film

Auch Angehörige von Michael Jackson sollen unzufrieden mit der Dokumentation sein. News Of The World berichtet, dass Joe und La Toya Jackson mutmaßen, Sony habe Szenen mit Körperdoubles nachgedreht. Außerdem sei ein britischer Jackson-Imitator angefragt worden sein. Sony wollte sich zu den Vorwürfen nicht äußern.

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31 Kommentare

  • Vor 14 Jahren

    ^^Und Du überschätzt die Technik! Hast Du einen Beweis dafür, dass im Film ein Double vorkommt?? Schau Dir den Film an und dann wirst Du schon sehen, weshalb es ausgeschlossen ist, dass da ein Double vorkommt! Aber warum soll ich hier jetzt mit jemandem darüber streiten, der den Film nicht mal gesehen hat und keine Ahnung hat wovon er redet??!

    Die angesprochenen Fans, deren Aktion ziemlich kontraproduktiv ist und auch bei weitem nicht von allen Fans unterstützt wird, behaupten nicht, dass Doubles verwendet wurden, sondern, dass er unter immensem Stress stand und ziemlich abgemagert ist und demzufolge die Shows abgeblasen werden sollten! Es ist aber Fakt, dass er nicht am Gewichtsverlust und dem Stress gestorben ist, sondern daran, dass ihm ein Arzt ein Narkosemittel gab, welches er ihm nicht hätte geben sollen... genau so wie Fakt ist, dass er trotz allem noch bestens tanzen und singen konnte! Auch ist streitbar ob es die Aufgabe seiner Geschäftspartner ist, ihn zu bevormunden und Entscheidungen für ihn zu treffen! Er war ein erwachsener Mann, der das getan hat was er für richtig bzw. notwendig hielt!

    Weiters ist Fakt, dass hier in diesem Thread 3 offensichtliche Unwahrheiten aufgetischt wurden (Ticketverkauf für Memorial, Beatles-remasterveröffentlichung gegen Jacksons Willen und gefakte Probefotos), die ohne Bedenken von Unwissenden weitergeplappert wird!

    Und keine Angst... mehr Ahnung als Du habe ich ganz bestimmt!

  • Vor 14 Jahren

    absoulut eigenartig sind auch die gestalten, welche man in der berichtserstattung über die premiere des films erblicken durfte...heulende hausfrauen in den besten jahren, zweitklassige doubles die irgendwelche moves nachkaspern und fanbois bei denen man sich fragt, ob sie nicht viel zu jung sind, um sowas groupiemäßig zu feiern...das ganze garniert von den immer gleichen 4-5 jackson songs...als wenn dessen discography nur aus 12tracks bestehen würde...

  • Vor 14 Jahren

    Zitat:
    Vater Joe Jackson über seinen verstorbenen Sohn, den King of Pop: „Tot ist er mehr mehr wert als lebendig."
    Quelle: http://www.bild.de/BILD/unterhaltung/leute…

    Pure Geldmacherrei...