Stress beim LKA: Der Bildzeitungsbericht über einen geplanten Terroranschlag auf die Love Parade hat die Berliner Beamten verärgert. Denn die Probleme haben sich dadurch nur vergrößert.

Berlin (nku) - Die Lawine kam ins Rollen und das Landeskriminalamt stand still: landesweit berichteten gestern Medien aller Art über einen geplanten Terroranschlag auf die diesjährige Love Parade. Obwohl Beamte des LKA eingehende Ermittlungen aufgenommen haben, stand wegen dem Medienansturm das LKA gestern weitestgehend still. Lagebesprechungen, Abwehr von Anfragen und die Suche nach dem internen Leck beschäftigte die Beamten am meisten.

"Ganz unabhängig von den konkreten Ermittlungen ist das höchst unverantwortlich" war der Kommentar zu den Berichten, die sich auf einen Artikel in der Bildzeitung beriefen. Nun seien nicht nur die Ermittlungen stark behindert, sondern vor allem herrsche beim Staatschutz Sorge um den V-Mann, der die Information zum angeblich geplanten Terroranschlag geliefert hat. Für die möglichen Attentäter ist dieser Bericht dagegen eine exzellente Warnung, er hat nun die Möglichkeit sich besser zu tarnen. Aus diesen Gründen beschreibt ein Fahnder die Situation so: "Wir stehen ganz buchstäblich vor einem Scherbenhaufen." Der Schutz des V-Mannes stehe für die Behörden jedoch im Vordergrund.

Weiterhin haben die zuständigen Behörden die Warnung eines Terroranschlags offiziell weder bestätigt noch dementiert. Möglicherweise, weil der Informant erst vor kurzem angeworben wurde und seine Glaubwürdigkeit noch nicht einzuschätzen ist. Er könnte die Fahnder bewusst irre geleitet oder aber auf genau die richtige Spur angesetzt haben. Die Klärung dieser entscheidenden Fragen werde durch den Zeitungsartikel stark gestört. Insgesamt sehen die Beamten weiterhin keinen Grund, die Love Parade 2002 abzusagen.

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