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Für die Hölle durch die Hölle

Jedenfalls kann ich es mehr respektieren als fast alle deutschen Beiträge auf dieser Liste der erfolgreichsten Rapalben des Jahres. Himmel, hilf:

Am meisten schockiert mich doch, dass ich wohl immer noch unterschätzt habe, wie beliebt Kontra K wirklich ist. Ich weiß, der ist riesengroß und verkauft Stadien im Handrumdrehen aus, aber vielleicht hab ich doch insgeheim ein bisschen mehr von den Leuten erhofft? Aber gut, ein Hip Hop-Andreas Gabalier wird eben seine Hörerschaft finden. Abgesehen davon: "Raop" von Cro? How? Wer zum Fick hat denn dieses Jahr wirklich noch Bushido oder das neue "Palmen Aus Plastik" gehört? Da war doch in beidem absolut die Luft raus.

Je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr kommt es mir vor, als würden wir in der Albenliste mehr als irgendwo anders den Gardewechsel live und in Farbe miterleben können. Die neuen MCs in Deutschland haben dem Konzept Album und physischer Tonträger trotz aller Lukrativität schon lange abgeschworen. Von den alten Hasen kommen zwar noch Alben, aber schon lange kaum noch etwas, das wirkliche Aufmerksamkeit oder Euphorie rechtfertigen würde. Denn wenn mir jemand erzählen will, dass das repräsentativ dafür steht, wie Deutschrap 2022 aussah, dann will ich mich gegen so einen Pessimismus doch ausdrücklich wehren.

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