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Vorstadt

Okay, das war fantastisch, aber auch ziemlich deprimierend. Zurück zum Happy Place. Der Happy Place. Was macht Tua gerade so?

Oh, eine Geschichte über den Tod seines Vaters. Nicht nur das: Eine über vier Minuten abwesend gerappte, distanzierte und extrem betroffen bis ins letzte Detail ausgeschmückte Geschichte über den Tod seines Vaters. Beeindruckend, wie das Instrumental hier mit recht minimalen Ambient-Synthesizern und Krankenhaus-Geräuschen eine Kulisse aufbaut, die der einsamen, sterilen Realität des Sterbens unheimlich gerecht wird.

Dazu kommen Tuas Lyrics, die über den Kontrast von präzisen Details aus der Begegnung mit einem Sterbenden und kurz aufflammenden Sehnsüchten und Ängsten eine packende Darstellung der Unausweichlichkeit des menschlichen Schicksals ableistet. Eine Zeile beeindruckt besonders: "Ich lese gerade ein Buch über Transhumanisten / die versuchen, Altwerden als Krankheit zu listen." Was auf den ersten Blick wie eine Abwertung klingt, bleibt im Kontext des Songs doch erfrischend unbeantwortet. Er stellt Fragen nach Würde, Sinn und Vergänglichkeit, gibt sich nur stellenweise einem mehr als angemessenen Pathos hin und schließt so ratlos ab, wie er angefangen hat.

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