Doubletime: Fuck off, Kanye!

Silkroad

Deutlich euphorischere Gefühle hege ich gegenüber diesem neuen Projekt des Underground-Rappers $ilkmoney. Hinter dem griffigen Titel "I Don't Give A Shit About This Rap Shit. Imma Just Drop Until I Don't Feel Like It Anymore" versteckt sich ein wahres musikalisches Kuriositäten-Kabinett. Der Mann rappt mit der Energie eines zugekoksten Busta Rhymes und der lyrischen Verworrenheit eines Aesop Rock. Dabei bedient er sich bei einem eklektischen Sortiment an Instrumentals, die von verträumten Cloud-Rap, über Drumless Boom Bap bis hin zu wahnwitzigen, mit Samples überfrachteten Klangcollagen reichen, auf denen sich auch ein JPEGMafia pudelwohl fühlen würde.

Die Texte des exzentrischen Rappers, die sich größtenteils um die Erfahrung eines schwarzen Mannes im modernen Amerika drehen, finden einen nahezu einzigartigen Mittelweg zwischen Metaphern, die einem den Kopf verdrehen, und direkten, ungeschönten Kampfansagen. Alles zusammengehalten durch einen bitterbösen Humor, der dazu führt, dass einem mehr als einmal das Lachen im Hals stecken bleibt.

Zugegebenermaßen landet $ilkmoney nicht mit jedem Song auf diesem Album einen Volltreffer, hin und wieder rutschen seine Tiraden sogar ein wenig ins peinliche ab. Aber wenn es ihm gelingt, dann gibt es nur wenig Material aus dem vergangen Jahr, das mit dem technischen Niveau von Songs wie "I Ate 14gs Of Mushrooms And Bwoy Oh Bwoy", "A White Bitch Killed Gary Coleman" oder dem schieren Wahnsinn eines "Emmm, N*gga You Is Tasty :)", das sich gleichermaßen wie ein mentaler Zusammenbruch und eine hasserfüllte, zynische Wutrede anfühlt, mithalten kann.

Ein Album wie dieses wird sicherlich nicht jedem gefallen, aber ich bin mir sicher, dass so gut wie jede*r mindestens einen Song findet, der einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

Anspieltipps: "I Ate 14gs Of Mushrooms And Bwoy Oh Bwoy", "One Glazed And One With The Jelly Filled Nucleus", "Cuumoney Alimani", "A White Bitch Killed Gary Coleman", "Emm, N*gga You Is Tasty :)"