Seite 5 von 20

Ufo und Gunna

Noch eine überaus hochrangige Kollabo bekamen wir von Ufo361. Der hat sich einmal mehr ein populäres Ami-Feature eingekauft. Nach Future und Lil Baby ist jetzt, nur logisch, auch Gunna an der Reihe.

Rein wegen der Produktion dürfte das wahrscheinlich der beste Song dieser Features sein. Der Beat knallt nämlich ordentlich, und ich würde auch nicht sagen, dass die Parts per se schlechte Arbeit machen. Gunna hat eh immer diesen Swag, als sei ihm alles egal, da fällt dann auch nicht weiter auf, ob ihm Ufo egal ist. Aber trotzdem kommt wieder so ein Video zustande wie damals mit Lil Baby, das irgendwie ziemlich offensichtlich zeigt, dass Ufos Versuch, sich amerikanische Freunde zu kaufen, nicht zu 100% aufgeht.

Ich glaube, die große Frage, die ich mir hierzu stelle, lautet: Wen will er damit eigentlich beeindrucken? Ufos Trap-Cosplay und sein Versuch der kompletten musikalischen USA-Einbürgerung kamen mir ja schon ein bisschen albern vor, als Trap noch der größte Sound auf dem Planeten war. Aber diese Form von Atlanta-Trap ist in Deutschland nie so recht angekommen und fällt sogar in Amerika langsam aus der Mode. Was gibt es denn noch zu gewinnen, wenn man weiter so starrsinnig diesen Film fährt?

Der Mainstream hier hat es nie wertgeschätzt, der Untergrund ist musikalisch langsam auch woanders, und ich bezweifle stark, dass Gunna sich den Feature-Gefallen auf seinem nächsten Album zurückholen wird. Es fühlt sich an, wie das Beharren auf einem Argument, diesem "Ich kann wirklich, wirklich, wirklich wie ein Ami klingen"-Argument. Ufo hat gewonnen, aber erst dann, als es eigentlich auch keinen mehr interessiert hat.

Seite 5 von 20

Weiterlesen

4 Kommentare mit einer Antwort