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Freak Like Me

Noch etwas, das unter den Regenschirm der Respektierbarkeit fällt: Dissy habe ich schon eine Weile auf dem Radar. Er ist einer dieser AhzumJot-Künstler, die ein großartiges Projekt davon entfernt sind, sich so richtig als Kanon-Goodboys zu etablieren, aber dieses großartige Projekt jetzt schon seit Jahren schuldig bleiben. Neuer Anlauf, Dissy, "Freak" mit Kritiker-Darling Mine, wie gelingts?

Schwer zu sagen. Der Beat ist geil, definitiv eine interessant zusammengestellte Mischung aus modernen Hip Hop-Sounds, ein bisschen "Yeezus", gemischt mit den alten Dylan Brady-Produktionen. Auch das Thema kann man auf jeden Fall so machen: Erwartungsdruck und Außenseitertum ist ein Jahrtausende alter Künstler-Evergreen. Aber irgendetwas am Songwriting stößt mir sauer auf. Es fühlt sich ein bisschen zu simpel an, ein bisschen zu sehr nach Emo-Poetry von Dissys Seite und ein bisschen zu sehr nach Poetry Slam von Mine. Ein bisschen viel Pathos und Tamtam um etwas, das inhaltlich auch ein Simple Plan-Song hätte sein können. Aber cool ist es trotzdem immer, zu sehen, wie Rapper moderne Sounds für ambitionierte Song-Strukturen verwenden. Man bleibt also gerne gespannt, wie Dissy in naher Zukunft weitermacht.

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