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In Samras Sinne

... und dann gleich der nächste, und den verachte ich möglicherweise noch mehr, allein schon dafür, dass er mich in die Situation bringt, einen miesen Schulhofmobber wie Oliver Pocher verteidigen zu müssen. Hier liegt das eigennützige Motiv nämlich noch klarer auf der Hand. Glaubt irgendjemand auch nur eine Sekunde lang, dass es Fatcomedy um irgendetwas anderes als Selbstdarstellung ging, als er jüngst bei einem Boxkampf in der Dortmunder Westfalenhalle zu Pocher latschte und ihm eine zentrierte? Angeblich tat er das im Sinne seines Kumpels Samra, dessen Ehre Pocher beschmutzt habe, indem er (paradoxerweise vermutlich das einzig halbwegs "Ehrenvolle", das der jemals zustande gebracht hat) öffentlich kundtat, Nika Irani zu glauben, die Samra der Vergewaltigung beschuldigt hatte.

Ja, genau. Weil es um irgendeine "Sache" ging, hatte der Typ, nach dem bis vor ein paar Tagen noch kein müder Hahn gekräht hat, eine Kamera im Schlepptau, verbreitete die Aufnahmen selbst und brüstet sich allüberall damit. Man muss es ihm lassen: Dieser Plan ging auf, er hat seine 15 Minuten, bei denen es hoffentlich bleibt.

Eins der vielen Probleme an der Aktion (von dem Selbstjustiz-Aspekt, den ich gerade schon ausgeführt habe, ganz abgesehen): Weil er irgendwann mal einen Song veröffentlicht hat, ist der Kerl in der medialen Berichterstattung jetzt "Rapper". Oder weil er Samra zu kennen scheint, ich bin nicht genau dahintergekommen. Und jeder rappende Heini in diesem Land meint nun, er müsse seine Meinung zum Thema kundtun, was diesem traurigen Clown auch wieder irgendeine Rap-Relevanz zuschreibt, die er gar nicht haben dürfte.

Bei hiphop.de schreiben sie schon wieder Stellungnahmen. Der Rolling Stone wähnt "Pocher im Visier der Gangsterrapper", Jesses! Pocher selbst fühlt sich, bedauernswertes Opfer, das er nun ja jetzt definitiv ist, in der Position, wieder einmal seine inkompetente Meinung bezüglich der "Deutschrap-Szene" kund zu tun, die als eine einheitliche Szene längst gar nicht mehr gibt. Falls sie überhaupt je existierte. In den Kommentarspalten feiern diejenigen, die (insbesondere deutschen) Hip Hop schon immer zum Kotzen fanden, Ringelpiez mit Anfassen mit denen, die gleich wieder scharenweise unter ihren Steinen hervorkriechen, um diesen Kostverächtern zu predigen, es gebe ja auch guten deutschen Rap, Nico Suave zum Beispiel, oder Blumentopf, und ich weiß gar nicht, wohin zuerst mit all meiner Verachtung.

Dafür, das losgetreten zu haben, sollte diesem Fatcomedy eigentlich dringend jemand eine zimmern. Würde ich sagen, wenn ich glauben würde, dass Audio88 und Yassin auch nur ansatzweise Recht hätten. Manchmal helfen Schellen? Echt jetzt? Wann hat DAS denn zuletzt wirklich geholfen?

Mir hilft in diesen Tagen wie so oft Mr. Rap, der die ganze Grütze, die so vor sich gegangen ist, für euch kompetent zusammenfasst:

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