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Bill Kaulitz - "Career Suicide"

Worum gehts?

Das verrät uns der Untertitel. Der lautet "Meine ersten dreißig Jahre", und genau darüber schreibt Bill Kaulitz in seiner wirklich abgrundtief traurigen Biografie auch: über seine Entwicklung von einem einsamen gemobbten ostdeutschen Provinzkind über das Zwischenstadium polarisierender Teenie-Welt-Star zu einem einsamen, verblüffend unsicheren Mann. "Career Suicide" erzählt vom Ausstieg aus dem Hamsterrad und der Rückkehr hinein, weil man eben doch nichts anderes hat und kann, von der Leere und Einsamkeit hinter den glänzenden Fassaden und von Löchern, die sich mit Geld nicht stopfen lassen. Am Ende wünscht man diesem Typen wirklich von Herzen, dass ihm seine nächsten 30 Jahre besser bekommen.

Wer hats geschrieben?

Bill Kaulitz bildete zusammen mit seinem Zwillingsbruder Tom das Herz der einstigen Teenie-Sensation Tokio Hotel. Zweiterer ist inzwischen mit Model Heidi Klum verheiratet, für Bill bleibt in dieser Konstellation die Rolle des fünften Rads am Wagen. Abgesehen davon macht er immer noch Musik und versuchte sich unter anderem als Synchronsprecher, Model und Castingshow-Juror.

Wer solls lesen?

Ruhig auch Leute, die für Tokio Hotel nichts als Spott und Verachtung übrig haben. Vielleicht ändert Kaulitz' Innensicht der Geschehnisse daran ja etwas. Seine Erinnerungen lesen sich manchmal zwar etwas mühsam, gerade wenn er rückblickend versucht, sich möglichst frühreif-versaut darzustellen. Aber auch das zeigt eben eine Facette dieses strauchelnden, vom eigenen Leben immer wieder überforderten Charakters.

Das beste Zitat:

"Ich meine, wir waren kleine Kinder, Babys, die da reingelaufen sind, und da stehen Familienväter - nicht die prolligen Dorfjungs oder junge, neidische Asis, erwachsene Männer standen da neben ihren Töchtern, die uns ganz toll fanden, und streckten uns ihre Fäuste entgegen. Erziehungsberechtigte, die uns drohten und mich ausbuhten, ein 15-jähriges Kind ..."

Wertung: 3/5

Text von Dani Fromm

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Bill Kaulitz - "Carreer Suicide"*

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