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Platz 10: Lance Butters - "Angst"

"Girls, Kush, Cash", mehr hatte Lance Butters nicht, jedenfalls nicht "für die Medien". Erstaunlich, eigentlich, dass er gut drei Jahre später doch wieder zur Audienz bittet, angemessenerweise im Souterrain: "Willkommen in mei'm Keller", empfängt er sein Publikum, dem er allerdings von Beginn an unmissverständlich zu verstehen gibt, dass es ihm so meilenweit am Arsch vorbei geht wie Deutschrap oder der ganze Rest der Welt. Die Stimmung geht gleich mit ins Untergeschoss und liegt, wenn "Angst" erst mit ihr fertig ist, mindestens sechs Fuß tiefer als zuvor. Lance Butters hat schlechte Laune und Bock auf gar nichts (mehr). Das muss aushalten können, wer zu ihm in seine eisekalten Abgründe steigt.

Wem die komplett desillusionierten, antriebs- und freudlosen Texte noch nicht die Scheiße aus dem Leib gegruselt haben, für den steht ja auch noch ein Produzent parat, um ihm den Rest zu geben: Ahzumjot schachtelt schlicht unfassbare, Knochen wie Kellerwände zermalmende Beats um Lance Butters' Zeilen herum. Im Zusammenspiel ergibt das, niemand könnte es treffender formulieren als Kollege Kay Schier, "einen zähen, fiesen Kotzbrocken von einer Platte, hochgewürgt aus dunklen Tiefen". Den hätten wir Lance Butters so nicht unbedingt zugetraut. Um so verblüffender, dass er uns so heftig erwischt und ordentlich verängstigt hat.

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Lance Butters - Angst*

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