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Platz 3: Blood Orange - "Freetown Sound"

Keiner übersetzt den R&B und Soul der 80s samt Synthies und Ästhetik alter Tanzstudios so sexy ins Hier und Jetzt wie Dev Hynes. Das in einer gekonnten Symbiose aus organischen Jazz-Sounds, groovigen Funkriffs und zeitgenössischem Pop zu verschmelzen, ist dem Wahl-New Yorker nach "Cupid Deluxe" auch mit "Freetown Sound" wieder phänomenal gelungen. Nichts daran wirkt festgefahren. In seinen dahingehauchten Skizzen, fragil und verliebt ins Detail, verkörpert es vielmehr die Suche per se, eine Suche nach musikalischer wie auch persönlicher Identität.

Die Platte schnüffelt in vollen Zügen den experimentellen Freigeist ihres Machers und bleibt gleichzeitig tief verankert in dessen afroamerikanischer Herkunft. Ein eleganter Spagat auf blank gebohnerten alten Dielen zwischen Nostalgie und Avantgarde, Brüchigkeit und starker Haltung, Liebe und Sex. Oder ist das gar kein Gegensatz? Künstlerisch so relevant wie ein bissfester Regenschirm im Winter-Sharknado.

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