Porträt

laut.de-Biographie

Malajube

Malajube halten offensichtlich nicht viel vom üblichen Rock-Mystizismus. Anstatt die eigene Musik zu verklären, historisch ein- oder auszuordnen und sich selbst zum ganz großen Überding aufwerten, beschränkt sich die offizielle Biografie darauf, fein säuberlich Daten und Beteiligte aufzulisten. Viel mehr als die Infos, dass die frankophone Gruppierung aus Montréal 2004 auf dem Indie Dare To Care ihr Debüt "Le Compte Complet" veröffentlicht hat und einen "originellen Sound" besitzt, enthält der Text nicht.

Malajube - Labyrinthes
Malajube Labyrinthes
Frankokanadischer Prog-Wolf im Pop-Schafspelz.
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Wie bekommt man diese Band also zu packen? Vielleicht damit, dass Quebecs hottest shit in emotional poprock 2007 (Arcade Fire einmal außen vor) seit langem mal wieder etwas schafft, was anderen eher selten gelingt: mit französischsprachiger Musik den Westen erobern. Julien (Stimme, Gitarre) und Francis Mineau (Drums), Thomas Augustin (Keys, Gesang) und Mathieu Cournoyer (Bass) nehmen 2004 mit ihrem Debütalbum "Le Compte Complet" erst ihre Québecsche Heimat im Sturm, verkaufen dort Platten im hohen fünfstelligen Bereich, vereinnahmen danach steten Fußes die Staaten, unterzeichnen schließlich bei City Slang und schicken sich an, Europa zu annektieren.

Ende 2006 räumen sie mit "Trompe L'Oeil" bei den ADISQ-Awards der Québecer Musikindustrie drei sogenannte Félixe ab: einen fürs beste Artwork, einen für das Alternative-Album des Jahres, und einen für die beste Newcomerband. Auf dem Zweitwerk wird das Quartett u.a. vom Québecer Indie-Chansonnier Pierre Lapointe und von der Montréaler Rapcrew Loco Locass unterstützt. Das Album erscheint hierzulande im Mai 2007. Anstatt sich auf der stattlichen Lorbeer-Plantage auszuruhen, kommen Malajube zwei Jahre später schon mit ihrem nächsten Prog-Pop Spagat um die Ecke. Obwohl sie selbst die Messlatte verdammt hoch gelegt haben, werden die Frankokanadier auch auf "Labyrinthes" den hohen Ansprüchen gerecht.

Mit griffigsten Hooks, zuckersüßen wie schwärmerischen Gesängen, dramaturgischer Feile und ausreichend Kick für mindestens die halbe Nacht hetzten Malajube über exaltierte Tonspuren, prügeln aufs Piano ein und klimpern sich anschließend akustisch in jenseitige Stille. Das klingt explosiv, gespannt, fordernd und verdammt jugendlich, nach dem Irgendwo zwischen Flaming Lips-Weirdness, Arcade Fire-Theater und Trail Of Dead-Rockismen. Welche Zuschreibung die Highschool-Freunde selbst am ehesten unterschreiben würden? "New Progmetal!" Kann man, muss man nicht unterschreiben.

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Surftipps

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