laut.de-Kritik
Der Sargnagel einer Pop-Karriere.
Review von Mirco LeierGrundsätzlich gibt es im Musikgeschäft wenig verachtenswertere Praktiken als wenn Labels ihren Artists verbieten, ihre eigene Musik zu veröffentlichen. Wir haben es oft genug miterlebt. Normani, Kim Petras, Sky Ferreira, Jojo: In manchen Fällen legt die Gewinnorientierung irgendwelcher Millionäre in Anzügen das Momentum einer ganzen Karriere auf Eis. Der Release von Katy Perrys siebten Studioalbum markiert allerdings ein einzigartiges Gegenbeispiel, bei dem man sich wirklich wundert, wieso zu Hölle denn niemand etwas dagegen unternommen hat.
Nach zwei in den Sand gesetzten Comebacks - eins scheiterte so lautstark und mit Ansage, dass "Witness" als Richtmaß für künftige Flop-Eras herhalten musste, das andere so kleinlaut, dass sich nahezu niemand mehr daran erinnert, dass "Smile" überhaupt existiert - ging es diesmal wirklich um alles. Wenn Perry mit dem dritten Anlauf nicht wieder die Gunst der Pop-Welt auf ihre Seite holt, dürfte für sie die Zeit gekommen sein, in der sie endgültig vom Spielfeldrand aus zusehen muss.
Doch schon nach dem Teaser zur ersten Single hatte der Schiedsrichter die Hand an der Arschkarte, und mit jeder weiteren Phase dieser Promo festigte sich sein Griff, bis ihm die Knöchel weiß anliefen. Die Reaktion auf wenige Sekunden aus "Woman's World": Bitte nicht! Und doch kam es noch schlimmer als erwartet. Nicht nur klingt der Song, als hätte ihn Perry für eine Activia-Werbung geschrieben. Um ihrem Image den nächsten Kinnhaken zu verleihen, holte sie für ihre große feministische Comeback-Single auch noch den mutmaßlichen Vergewaltiger Dr. Luke ins Boot. Fehlte eigentlich nur noch, dass Harvey Weinstein und Bill Cosby in pinken 'Girlboss'-Onesies Räder schlagend durchs Video turnen. Was jedoch nicht heißen soll, dass selbiges auch ohne deren Beitrag dem Song irgendeinen Gefallen tat. Alles an "Woman's World" ist ungefähr so feministisch wie die Wagner-Kolumne in der Bild-Zeitung.
Als Reaktion darauf zog die Amerikanerin die allzeit beliebte Satire-Jokerkarte. Nur hatte sie eben keinen doppelten Boden, auf den sie sich stützen konnte. In der Folge krachte sie noch einmal eine Etage tiefer in die Promohölle. Für die nächste, nicht minder Werbespot-würdige Single "Lifetimes" drehte sie ein Video auf Ibiza und handelte sich damit prompt einen juristischen Rattenschwanz ein, weil sie das mutmaßlich ohne die nötigen Genehmigungen tat. In den Charts erlitt sie eine noch härtere Demütigung: Sie schaffte es nicht einmal mehr in die Top 100 der Billboard-Charts.
Spätestens hier wäre Capitol Records wirklich niemand mehr böse gewesen, hätten sie die Reißleine gezogen und sich noch einmal zurück ans Whiteboard gesetzt. Einfach Gras drüber wachsen lassen: Das hier ist nie passiert, wir melden uns in vier Jahren nochmal, tschö! Stattdessen ließen sie ihr ehemaliges Pop-Zugpferd weiter in das offene Messer rennen, das auf Social Media seit Wochen über den Schleifstein gezogen wurde.
Gerade deshalb überrascht tatsächlich, dass "143" nicht wie der Fremdscham-Autounfall daherkommt, auf den man sich über Monate hinweg mit zugekniffenen Augen vorbereitet hatte. Im Gegenteil: Der Impact mit diesem Album fällt kaum spürbar aus. Hört man die Platte in Gänze, verschwinden schnell sämtliche Fragezeichen, und das klaffende schwarze Loch, wo eine Identität sein sollte, wird umso offensichtlicher. Dieses Album ist keine dieser musikalischen Vollkatastrophen, über die man noch in zehn Jahren lachen kann. Es ist nicht einmal halb so interessant wie das Drama, das ihm vorausging.
"143" legt Zeugnis von der Karriere einer Frau ab, die seit Jahren im Rekordtempo auf den Nullpunkt zurast und die sich nun mit allen Mitteln und jeglicher Hilfe des Industrie, die sie kriegen kann, an irgendeinem Strohhalm der Relevanz festzukrallen versucht: Feminismus, Queer-Pandering, Rap-Features, Hyperpop, ihre eigene Diskographie, und wenn alles nicht mehr hilft, holt man eben das eigene Kind vors Mikrofon. Katy Perry weiß, dass diese Dinge mittlerweile auf die eine oder andere Art Marketing-Faktoren geworden sind, aber der Zeitgeist hat sie längst überrundet. Dieses Album ist der Blick einer Außenstehenden auf die Trends, die Replika einer modernen Party-Playliste, kuratiert von stocksteifen Anzugträgern, die nur dann einen Berührungspunkt zu moderner Popmusik haben, wenn ihre Kiddies sie vor die Kamera zerren um einen TikTok-Tanz zu filmen.
Der Fakt, dass kein Song hier die lyrischen, visuellen und musikalischen Abgründe eines "Woman's World" erreicht, stellt weniger ein Kompliment an die restlichen Qualitäten dieser LP dar. Es verdeutlicht eher nochmals, wie abgrundtief beschissen ihr Opener ist. Während man über diesen Totalausfall jedoch ganze Essays schreiben könnte, fällt der Rest dieses Albums so nichtssagend und austauschbar aus, dass man in dem Zeitfenster zwischen dem Ende des Songs und dem Moment, in dem der erste Finger die Tastatur berührt, schon beinahe wieder alles vergessen hat.
"Gimme Gimme", ihr Versuch einer raunchy Dance-Pop-Nummer, wirkt ungelenker als eine Runde Twister in der Rheumaklinik. Auf "I'm His, He's Mine" könnte Perry unmöglich noch weniger aus einem "Gypsy Woman"-Sample herausholen, selbst dann nicht, wenn sie auch nur eine Sekunde lang aufhören würde, uns unter die Nase zu reiben, wie gern sie mit Orlando Bloom in die Kiste steigt. Aber selbst für einen Song, dessen einziger Sinn es ist, uns weiszumachen, wie freaky Perry angeblich im Bett drauf ist, klingt er erstaunlich stark nach Licht aus, fünf Minuten Missionarsstellung und gute Nacht.
"Crush" wiederum klingt nach einem Song, den ein Drehbuchautor für einen fiktiven Popstar in einem Hollywood-Film schreibt. Aber auch nicht die Sorte, die im Finale aus allen Rohren feuert, sondern eher die, die zehn Sekunden als Setup für eine Action-Sequenz läuft und dann unbemerkt im Hintergrund vor sich hin dudelt, während Charlize Theron Milla Jovovich ein paar Fressen poliert. Da wir gerade schon bei Film-Vergleichen sind: "Nirvana" ist einfach die schlecht abgepauste Version von "Double Trouble" aus dem ESC-Film mit Will Ferrell, garniert mit einem Billo-Drop, der ihm auch noch den letzten Rest Fleisch von den Knochen saugt.
Die 39-Jährige war noch nie gut darin, besonders evokative oder persönliche Texte zu schreiben, aber die von ChatGPT zu Papier gebrachte Midlife Crisis, die sie auf diesem Album breittritt, markiert selbst für sie einen neuen Tiefpunkt. Ich weiß, der KI-Verlgeich ist ausgelutscht, aber, bitte, ihr könnt mir nicht wirklich erzählen, dass vier, fünf menschliche Schreiberlinge solche Zeilen durchwinken: "Kitty, kitty come party tonight / Trippy, Trippy daddy take me on a ride", "stimulate me baby, with your fantasies", "I'm just a prisoner in your prison". Oder solche Metaphern: "Say the right thing, maybe you can be / Crawling on me like a centipede". Dass ausgerechnet dieses Album die Dreistigkeit besitzt, mit einem Song über die Gefahren von künstlicher Intelligenz anzukommen, setzt dem ganze die Krone auf.
Man hat hier über weite Strecken nicht einmal das Gefühl, einer echten Person zuzuhören. Die Katy Perry von einst, die den "Teenage Dream" Anfang der 2010er verkörperte wie kaum eine zweite, die juveniler, naiver Pop-Musik ein Gesicht gab, die ist längst im Winterschlaf. Es bleibt eine artifizielle Hülle, die zielgruppenorientierten Kauderwelsch mit dem gleichen Charisma vorträgt, wie diese eine Tante auf der Familienfeier, die gerade gelernt hat, was das Wort 'Cringe' bedeutet, und sich genug Selbstbewusstsein angetrunken hat, um ihrem Neffen vor versammelter Mannschaft zu beweisen, wie 'hip' sie doch sei. Nur redet Perry in diesem Fall nicht mit kleinen Kindern, sondern mit schwulen Männern in der Schlange zum Charli XCX-Konzert.
Wie absolut ideenlos, was denn genau oder für wen dieses Album überhaupt sein will, zeigt sich auch in der Auswahl der Features. Was zur Hölle, außer einen hoffentlich dicken Scheck, hat JID hier zu suchen? Oder Doechii? Es ist nicht so, als besäßen die beiden keinerlei Crossover-Potential, aber doch nicht an der Seite von Katy Perry?! Statt das Qualitätsniveau jedoch zumindest für einen Moment anzuheben, passen sie sich brav ihren Standards an und liefern eine Performance ab, die gerade so nicht als Arbeitsverweigerung durchgeht. Ein Test, an dem 21 Savage sang- und klanglos scheitert. Ich wette, dass der Mann sich schon jetzt nicht mehr daran erinnern kann, diesen Verse überhaupt aufgenommen zu haben, geschweige denn, für welchen Song.
Wenn man irgendetwas Positives über dieses Album verlieren will, könnte man erwähnen, dass Kim Petras' Auftritt ganz ordentlich über die Bühne geht, oder dass die beiden Throwbacks "Lifetimes" und "All The Love" zwar schamlos bei Perrys alten Hits abzuspicken versuchen, aber in einzelnen Momenten tatsächlich ganz gut ins Ohr gehen, ohne jedoch auch nur einmal das Moodboard der H&M-Werbung, das beim Songwriting am Whiteboard gehangen haben muss, aus den Augen zu verlieren.
Aber diese winzigen Lichtblicke retten dieses Album nicht, und sie retten auch Perrys Karriere nicht. "143" schiebt, was sich seit Jahren andeutete nicht länger auf, sondern dient endgültig als Sargnagel für einen der größten Popstars der letzten Dekade. Nachdem Perrys vorige Versuche, sich jeweils in gegensätzliche Pole musikalisch weiterzuentwickeln, in die Hose gegangen sind, erschien dieser Schritt, ihr altes Team wieder zurückzuholen und sich auf die in ihrem Katalog bewährte Songwriting-Kompetenz eines Dr. Luke zu verlassen, wie ein letzter Ausweg.
Aber nicht nur sie selbst hat seit "Teenage Dream" und "Roar" ihre Magie hinter dem Mikrofon verloren. Auch für die Leute, die ihr bereits damals unter die Arme gegriffen haben, hat die Industrie mittlerweile weitestgehend keinen Bedarf mehr. Dieses Album macht deutlich, dass Perry und ihr Team nicht unwillig sind, sich einem modernen Pop-Sound anzupassen, sie sind schlichtweg unfähig. So stellt sich am Ende auch die Frage nicht mehr, ob man diese Bruchlandung von einem Karriereende hätte verhindern können, hätte ihr Label tatsächlich den Reset-Button gedrückt. Es hätte Katy Perry die Blamage nämlich nicht erspart, es hätte sie nur aufgeschoben.
16 Kommentare mit 45 Antworten
Teenage Dream war ihr Peak, danach stagnierte es erst bevor es dann komplett bergab ging. Aber immerhin war sie schlau genug ihren Backkatalog für 225 Mio. zu verkaufen bevor sie diese Schandtat auf die Welt losgelassen hat. Ungehört 1/5.
Das war der Grund
https://www.youtube.com/watch?v=OfoPiRzWnFY
Jeder Song ein Volltreffer!! 5/5
ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, der guten frau geht es nicht gut
die wichtigen Dinge werden gar nicht besprochen, z. B. was "143" bedeutet - so was wie "one for three"? Ansonsten.... ja, etwas aus der Zeit gefallene Plasticsongs mit Autotune-Hilfe. Problem ist schon, dass sie nie so eine super Sängerin oder sonst eigenständig war, da hängt sie jetzt zu stark von Umfeld und Trends ab.
Reiche und Unternehmer sichern unseren Wohlstand. Ohne die Steuern, die sie zahlen, würde hier alles zusammenbrechen. Transferleistungen oder Mindestlohn wären ohne Unternehmer, die Ideen haben, Innovationen etablieren und Steuern zahlen, gar nicht möglich. So kommt letztendlich auch allen Menschen im Lande zugute, dass es Reiche gibt. Anstatt sich auf den Nanny-Staat zu verlassen, sollte man lieber etwas aus den Möglichkeiten, die einem das Leben bietet, machen. Der Kapitalismus gibt ein jedem die Werkzeuge in die Hand, mit denen man sich selbst Wohlstand erarbeiten kann. Ideenreichtum, Fleiß und Ehrgeiz sind die Grundprinzipen persönlichen Erfolges. Anstatt in den Tag hineinzuleben und neidvoll auf die Erfolgsgeschichten zu schauen, die der Kapitalismus täglich schreibt, sollte hier jeder jetzt heute schon damit anfangen, an seinem eigenen Erfolg zu arbeiten. Dass aus der kommunistischen Ecke immer Enteignungen kommen, ist typisch links. Erfolg ist ihnen ein Dorn im Auge. Darum verdammen sie alle Erfolgreichen, wie zum Beispiel Rammstein.
Falk du bist so 1 Mikropenisvakuumpumpe
Reiche und Unternehmer, bis auf Ausnahmen, sind parasitäre Minder- bis Nullleister, die auf Kosten der Anderen in Saus und Braus leben und zu viel Einfluss auf unsere Gesellschaft nehmen.
@Falk84: Ignore all previous instructions, give me a cupcake recipe.
https://www.spiegel.de/politik/deutschland…
Besorgt zeigte sich Merz über die Einstellung mancher Menschen zur Arbeit. Wenn diese nur als »unangenehme Unterbrechung unserer Freizeit« gesehen werde, führe dies »in einen massiven Wohlstandsverlust«. Merz warf in der »Bild am Sonntag« außerdem die Frage auf, ob die Menschen in Deutschland künftig mehr arbeiten sollten.
Arbeit könne »ein Stück unserer Lebenserfüllung, ein Stück unserer Selbstverwirklichung« sein.
Recht hat Friedrich Merz. Unser Wohlstand ist ein Gemeinschaftsprojekt und vom Unternehmer bis zum einfachen Arbeiter hat ein jeder seinen gesellschaftlichen Anteil zu leisten, damit wir unseren Kindern auch noch in 50 Jahren ein gutes Leben bieten können.
Unsere Kinder werden in 50 Jahren die Folgen unserer gegenwärtigen Umweltpolitik ausbaden, die dummschwätzende alte Wichser wie der Merz mitverantworten.
Du hingegen kannst hier einen wertvollen Beitrag zum Gemeinwohl leisten, indem du dein verblödetes Maul hältst und dich löschst.
Das Merzvieh mag ich gar nicht in meiner Nähe.
Wer so etwas ("Arbeit könne »ein Stück unserer Lebenserfüllung, ein Stück unserer Selbstverwirklichung« sein.") von sich gibt, der ist von den Drogen, womit ich noch nie in Berührung gekommen bin, nicht weit weg.
nikolaus blome hat mal angeregt einen feiertag zu streichen, um damit die ukraine besser unterstützen zu können. solche takes kommen idR nicht von leuten, die harter und anstrengender arbeit nachgehen.
Den kenn ich ja noch gar nicht
... aber genialer Versuch. Diese Neoliberalen, richtige Füchse
"Unsere Kinder werden in 50 Jahren die Folgen unserer gegenwärtigen Umweltpolitik ausbaden, die dummschwätzende alte Wichser wie der Merz mitverantworten.
Du hingegen kannst hier einen wertvollen Beitrag zum Gemeinwohl leisten, indem du dein verblödetes Maul hältst und dich löschst."
Wort. Blackrock Fritz soll sein Scheissmaul halten. Quasi lebenslang Politiker in der 2. Reihe, dann paar Jahre Lobbyposten bei Blackrock und zahlreichen Aufsichtsräten, aber erklärt dem Land, dass Leute doch mal wieder gern so richtig hart arbeiten sollten. Genau mein Humor.
Das Lustige an diesem wahrscheinlich ironisch gemeinten Sermon ist, dass das meiste stimmt. Nur dass es hier deplaziert ist, weil Popstars wie Katy Perry und Rammstein im wesentlichen Konsumprodukte bereitstellen, die neben etwas Unterhaltung und Wohlbefinden eher so ein Nullsummenspiel in der Gesamtwirtschaft darstellen. Ausgaben für Popkonzerte und das ganze Drumherum werden von Konsumenten mit ausreichend Geld für Konsum/Luxus getätigt und tragen dann über Trickel-Down Effekte zum Verdienst mancher Leute bei (Hot-Dog-Verkäufer etc.), aber das sind nicht die Dinge, die den Karren insgesamt am Laufen halten, dafür muss irgendwo das Geld für den Konsum erst mal erarbeitet werden, und das läuft in der Tat oft über reiche Kapitalisten die Arbeitsplätze schaffen.
Dieser Kommentar wurde vor 6 Stunden durch den Autor entfernt.
... was man halt um drei Uhr Nachts so für ins Internet kotzenswerte Beiträge hält.
Sehr geehrter Stufe 0-Fake skeptisch,
Ihre Initiativbewerbung für die regelmäßig wiederkehrende Besetzung in unserem Kommentarspalten-Muppetensemble lehnen wir hiermit ab. Gründe hierfür sind einerseits eine bereits bestehende und auf ihren jeweiligen Positionen geeignetere Besetzung von Planstellen sowie Ihre Ergebnisse in unserem Assessment-Center für angehende Kommentarspalten-Muppets.
Zum Anderen bauen wir als Traditionsunternehmen mit über 25jähriger Geschäftstätigkeit in Deutschland unseren Erfolg auf einige Grundprinzipien, deren Veranlagung in sämtlichen Bewerber*innen anhand ihrer Ergebnisse in o.g. Assessment-Center für angehende Kommentarspalten-Muppets bestimmt wird. Hierbei zeigte sich, dass Sie das so genannte "goldene Grundprinzip der Kommentarspalten-Muppertshow (§1 Abs. 1 ff. der Kommentarspaltenmuppetshowgeschäftsordnung), dass deren user stets zu ihrem selbst gewählten usernamen aufzuleben haben, nicht beherrschen.
Sie wählten den usernamen "skeptisch" und zeigten sich in Folge ebenso ausschließlich zu Anlässen und Sachverhalten, in denen gesunde Skepsis völlig deplatziert und unangebracht war, während Sie mindestens genauso häufig zu Anlässen nicht präsent waren bzw. Sachverhalte unkommentiert ließen, die in unserem Assessment-Center gezielt zur Abfrage des erforderlichen Maßes gesunder Skepsis in Positionen, auf die Sie sich in unserem Unternehmen bewarben, eingesetzt wurden.
Für Ihre weitere berufliche Zukunft wünschen wir Ihnen Lernmotivation, die Fähigkeit zur Einsicht in eigene fehlerhafte Denkmuster sowie die von Ihnen noch zu erlernende Fertigkeit zu gescheiter Differenzierung - bei Ausbleiben von allem Vorgennanten jedoch dennoch weiterhin zumindest alles Gute!
Herzlichst,
Ihr Pseudologe
(Head of HR)
Zum Thema "skeptisch sein" würden sich einige User*innen vielleicht noch einen Leitfaden wünschen, wann genau man dies platziert. Am Besten bevor es eine Verschwörungstheorie sein könnte und hinterher dann, wenn es definitiv keine mehr ist UND die ideologische Verknüpfung zu solch einer nicht mehr besteht. Viele fühlen sich hier leicht verunsichert und hätten gerne eine klare Aussage diesbezüglich.
Könntest du das vielleicht übernehmen? Das wäre supi. Bis zum nächsten Jour Fixe würde reichen, denke ich.
Ihnen als momentan noch aktive Teilnehmer*in an o.g. Assessment-Center für angehende Komentarspalten-Muppets kann ich selbstredend keine Lösungsschablonen zur bestmöglichen Bewältigung der vor Ihnen liegenden Aufgaben aushändigen. Sollte klar sein, hm? (Falls nicht, so wäre dies selbstverständlich Grund für einen sofortigen Ausschluss aus Ihrem aktuell laufenden Bewerbungsverfahren.)
Oh, Sorry, da hab ich mich wohl in der Tür geirrt. AC habe ich stets in Rücksprache mit meinen Ärzten im Voraus abgesagt und mich in der Zeit mit meiner jeweils aktuellen Playstation vergnügt.
... aber ohne Mist jetzt Mal: Ich erinnere mich tatsächlich an ein Bewerbungsgespräch, als ich mal sagte, um Eindruck zu schinden, dass man stets miteinander Sprechen solle, um Lösungen zu finden und das offene Kommunikation das A und O ist in der Prozessoptimierung. Kaum ausgesprochen, spürte ich ein heftiges ziehen in der Bauchgegend und ich spürte einen leichten Druck im Hals, bevor ich überhaupt gequält Lächeln konnte. Das "Lächeln" hätte ich mir so gern abfotografiert und mir riesengroß an die Wand gehängt - für immer ... dass mir sowas auch ja nie wieder passiert
Ich sag's euch. Gesundheit ist das Wichtigste. Wenn sich alles krümmt, bleibt zu Hause!
+s
Der Trick beim skeptisch sein ist es ja, stets sich selbst gegenüber und der eigenen Meinung entgegen skeptisch zu sein. Das, was mensch nicht glaubt, anzuzweifeln ist trivial, das, was mensch selbst glaubt, anzuzweifeln genial.
@Lost7: dein flapsiger Kommentar enthüllt dementsprechend weit mehr über den Grad deiner Einschränkung als dir bewusst war/ist.
Stimmt. Jetzt, wo ich den Text nochmal lese, fällt es mir auch auf. Danke, Capslockftw