laut.de-Kritik

Dagegen sind Biohazard nur klägliche Windelpupser.

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Hardcore lebt nun mal von seinen Tough-Guy-(Pl)attitüden und wäre ohne selbige wohl so zahnlos wie Onkel Ottfried. Hatebreed sind in dieser Beziehung bei weitem auch keine Waisenknaben, jedoch machen sie keinen auf Gangsta, der ohne seine Knarre keine zwei Minuten in seinem Viertel überleben kann, sondern knallen einem einfach simple Straßen-Weisheiten um die Ohren.

Indem sie das letzte Riff vom Vorgänger "Perseverance" zu einem kurzen, knackigen Song ausgebauen, legen die vier Jungs aus New Haven mit "Tear It Down" gleich mal kräftig los. Jamey Jasta schreit einem die Wahrheit wieder gnadenlos ins Gesicht und wer sich jetzt noch nicht vorstellen kann, dass der Unterschied zwischen einer Massenschlägerei und einem Moshpit bei den Live-Konzerten von Hatebreed fließend ist, der sollte seinen Tinitus neu installieren lassen.

Nach der kleinen Hommage an Agnostic Front und Madball in Form von "Straight To Your Face" und dem mit gut gewählten Tempi-Wechseln unterlegten "Facing What Consumes You" gibt es mit "Live For This" den absoluten Live-Kracher, der höchstens noch von "This Is Now" Konkurrenz bekommt. Man kann von Jamies Texten halten was man will, aber Aussagen wie "If you don't live for something then you'll die for nothing", sprechen zumindest mir genau aus der Seele. Der Song ist einfach fett, Leute, da führt kein Weg dran vorbei.

Ebenfalls als Highlight möchte ich "Another Day, Another Vandetta" bezeichnen, nicht zuletzt weil der Sick Of It All-Einschlag kaum zu verbergen ist und Jamie sich hier und da schon mal ein paar Textzeilen aus derem Song "Just Take A Look Around" ausleiht. Wie man sieht und hört, gibt es keine musikalischen Kurskorrekturen oder Erneuerungen zu verzeichnen, was aber wohl auch niemand ernsthaft erwartet hat und auch ziemlicher Blödsinn gewesen wäre.

Mit Zeuss haben sie glücklicherweise auch den selben Produzenten wie schon auf "Perseverance" und fahren so mit einem dermaßen fetten Sound auf, dass sich jede Metal-Band verdammt warm anziehen muss. Das gilt mit Sicherheit auch für Slayer, mit denen das Quartett kurz nach der Veröffentlichung durch die Staaten tourt.

Nachdem sich Biohazard immer mehr als klägliche Windelpupser und hoffnungslose Opportunisten offenbaren, ist es wohl ohne Frage an der Zeit, dass Hatebreed den Thron der Kings Of Metalcore einnehmen. Wirkliche Konkurrenz haben sie ja nicht mal mehr in Belgien.

Trackliste

  1. 1. Tear It Down
  2. 2. Straight To Your Face
  3. 3. Facing What Consumes You
  4. 4. Live For This
  5. 5. Doomsayer
  6. 6. Another Day, Another Vendetta
  7. 7. A Lesson Lived Is A Lesson Learned
  8. 8. Beholder Of Justice
  9. 9. This Is Now
  10. 10. Voice Of Contention
  11. 11. Choose Or Be Chosen
  12. 12. Confide In No One

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