laut.de-Kritik

Slayers kleine Brüder sind wieder da.

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Slayers kleine, britische Brüder sind wieder da. Ich frage mich ja wirklich, wie jemand jemals was anderes behaupten konnte, wenn einem Matt Drakes Stimme im Opener "Underworld" entgegen schallt. Das hat doch schwer was von Tom Araya, auch wenn gerade bei den Ausflügen in die melodischen Bereiche ein Charly Steinhauer aus dem Hintergrund hervor grinst.

Die Metallica-Vergleiche werden den Jungs vermutlich ihr Leben lang anhängen, aber so lange sie sich an den Frühwerken der Kalifornier orientieren, will ich dagegen gar nicht anstänkern. Zumal der Titeltrack in der Strophe in der Phrasierung und im Duktus sehr deutlich an "Damge Inc." erinnert.

Vergleiche zu anderen Bands lassen sich auf "Skull" immer wieder finden und dass Gitarrist Ol' Drake einen ähnlichen Solostil, wie Destructions Mike Seifert spielt, ist sowieso hinlänglich bekannt. Wie und warum sollten die Jungs auch krampfhaft versuchen, etwas revolutionär Neues zu erschaffen, wenn es im Thrash maßgeblich auf die Energie und Power ankommt, die man allein beim Hören der Musik freisetzt?

Und davon gibt es auf dem vierten Album von Evile mehr als genug. "The Nakes Sun" zischt richtig schön ab, einmal mehr vermeine ich hier, auch was die Riffs angeht, Parallelen zu Paradox auszumachen. Allerdings geben die Drake-Brüder nicht nur Vollgas, sondern schicken mit "Head Of The Demon" eine Midtempo-Nummer und mit den folgenden "Tomb" auch gleich noch eine Halbballade ins Rennen.

Kann man brauchen, oder auch nicht, denn gesanglich klingt das alles andere als sicher und könnte live ziemlich in die Hose gehen. Apropos Gesang: so ganz stimmt der Flow in "Outsider" nicht, was den Track zu einer etwas sperrigen Angelegenheit macht.

Abschließen verfallen Evile ein wenig zu stark dem Metallica-Virus, aber das kennt man von der Truppe ja schon. "Skull" ist somit ein gewohnt starkes Thrash-Album zwischen Metallica und Slayer geworden. Wird Zeit, dass man die Jungs mal wieder auf Tour sieht.

Trackliste

  1. 1. Underworld
  2. 2. Skull
  3. 3. The Naked Sun
  4. 4. Head Of The Demon
  5. 5. Tomb
  6. 6. Words Of The Dead
  7. 7. Outsider
  8. 8. What You Become
  9. 9. New Truths Old Lies

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