Porträt

laut.de-Biographie

Electrelane

Denkt man an Frauenbands, denkt man an Extreme. Entweder schießt einem das Bild einer püppchenhaften Schminkformation mit engelsgleichen Stimmen und noch tuffigeren Melodien in die Birne. Oder es droht Hole, das weibliche Pendant zu Nirvana.

Electrelane - No Shouts, No Calls
Electrelane No Shouts, No Calls
Emotionale Zauberfeen mit Hang zur Poesie.
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Electrelane sind anders. Von Poptrash à la Atomic Kitten sind die vier Mädels ebenso weit entfernt wie von Courtney Love, jedoch verbinden sie beide Extreme zu einem äußerst wohltuenden Gemisch.

Die Gründung der Band datiert auf das Jahr 1998, als die beiden Gründungsmitglieder Emma Gaze (Schlagzeug) und Verity Susman (Keyboard, Gesang, Saxophon) endlich einen Proberaum außerhalb der heimischen Schlafzimmer in Brighton finden. In der Bandgeschichte dreht sich anfangs das Besetzungskarussell schnell. Zum einen laufen die Konzerte einfach zu chaotisch ab, zum anderen ist eine Frauenband halt nie vor Schwangerschaften sicher. 1999 steigt Rachel Dalley am Bass ein, tritt die Rolle aber fünf Jahre später an Ross Murray ab. Gitarristin Mia Clarke gehört ab 2000 zur festen Besetzung der Band.

Anfangs konzentriert sich Electrelane auch noch hauptsächlich auf das Instrumentale an den Songs. Eine starke Rhythmussektion und eine psychedelische Farfisa-Orgel stellt ihr Rezept dar. Nach drei Single-Veröffentlichungen in Großbritannien folgt mit "Rock It To The Moon" der erste Longplayer. Das Album enthält vorwiegend reine Instrumentalstücke. Es knüpft zeitlich perfekt an die abklingende Britpop-Bewegung an und kommt auch in Amerika auf den Markt.

Frontfrau Susman ist neben ihrer Tätigkeit als Musikerin noch Philosophiestudentin und da dieses 2002 beendet werden soll, pausiert Electrelane zuerst einmal für ein Jahr. Die Pause scheint inspiriert zu haben und nach der langen Unterbrechung produzieren sie in Amerika ihr zweites Werk, "The Power Out".

Produzentenlegende Steve Albini, der schon Nirvanas "In Uetero" und "Surfer Rosa" von den Pixies aus dem Boden stampfte, nimmt mit dem femininen Vierling ein Album auf, dass Überraschungen birgt. Zwar bleibt die Musik rockig, doch kommen auf dem neuen Album auch aufwändige Gesänge bis hin zu Choralsätzen hinzu.

Nach diesem Album unterschreiben sie beim feinen Too Pure-Label. Danach machen sich die Damen mit neuer Bassistin an die Arbeit zu "Axes". Das Werk stellt die Anhänger auf die Probe und erfährt unterschiedlich euphorische Auffassungen. Die Ladys wollen, künstlerischer Freiheit sei Dank, es nicht jedem recht machen und veröffentlichen ein unerwartet lautes Album. Während die einen die Einzigartigkeit von Electrelane abfeiern, mokiert sich die andere Fraktion ob des gestiegenen Noise-Anteils.

Ein Studiowechsel von Albinis Audiowerkstatt in Chicago nach Benton Harbor bringt auch eine musikalische Entwicklung mit sich. Vom erdrückend lauten "Axes" zeigt sich Electrelane beim Nachfolger "No Shouts, No Calls" wieder weitaus zugänglicher und auch optimistischer. Von fröhlichen Klängen geprägt ist der vierte Studio-Output textbetonter und persönlicher.

Nach zehn Jahren wollen die vier Frauen eine unbefristete Pause einlegen. Sie betiteln die letzte Dekade zwar als beste ihres Lebens und bedanken sich bei allen, die sie in ihrem Schaffen unterstützt haben, wollen sich nun aber Zeit für andere Dinge nehmen.

Alben

Surftipps

  • Offizielle Homepage

    Stylishes Design mit schönen Fotos, Videos und Songs.

    http://www.electrelane.com
  • Fanpage

    Ein paar Infos.

    http://www.geocities.com/electrelanesite/

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