Dog Fashion Disco - " Anarchists Of Good Taste"

Ah, ich habe Post gekriegt. Was mag wohl drin sein? Ich öffne das Päckchen und eine CD blinzelt mich an. Soso, Dog Fashion Disco heißt die Band also. Was soll ich von einer Band mit einem solch merkwürdigen Namen erwarten? Ich lege die CD misstrauisch ein und sie beginnt zu rotieren...

Eine Gitarrenfront marschiert zielstrebig aus meinen ächzenden Boxen. Im Hintergrund ertönt ein Zirkuskeyboard. Die Stimme, schwankend zwischen mitreißendem Gesang, brutalem Geschrei und fast Geflüster, erzählt mir, wie mein "Leper Friend" in seine Einzelteile zerfällt. Ich bin mehr als verwirrt.

Plötzlich finde ich mich in einem "Mushroom Universe" wieder. Zwischen dem Meer aus Pilzen lugt die Fratze von Serj Tankian (dem Frontmann von System Of A Down) hervor und gibt sich zusammen mit Todd Smith, dem Sänger von Dog Fashion Disco) ein gesangliches Stelldichein. In was bin ich hier nur rein geraten?

Doch bevor ich eine Antwort auf diese Frage finden kann, erklingen bei "Headless" schon wieder völlig andere Töne. Sind das Tool, die mir da den Kopf abschlagen wollen? Zumindest scheint mich Maynard James Keenan anzuschauen und richtet fies grinsend seine Pistole auf mich. " I Won't Rest Until You're Headless." Nicht wirklich beruhigt renne ich davon.

Ich entkomme dem Unheil noch so gerade und checke ins "Vertigo Motel" ein, um mich auszuruhen. Wie eine Erlösung erklingt ein Konzertflügel und eine wunderschöne Ballade. Doch nach etwa einer Minute des Erholens übernimmt plötzlich der Computer das Wort und eine verzerrte Stimme reißt das gesangliche Ruder an sich. Aber auch das währt nicht lange, denn schon eine halbe Minute später betört ein Mike Patton Sound-alike meine Hörnerven. Zumindest bis er anfängt, wütend zu kreischen und mir seine Gitarre brutalst auf dem Kopf zertrümmert. Ich höre noch schwach, wie im Mittelteil des Gebäudekomplexes ein Jazzpart ertönt. Danach verliere ich das Bewusstsein.

Ich erwache wieder, als ich spüre, wie der Boden sanft vibriert und immer stärker wackelt. Ein "Albino Rhino" stampft auf mich zu und sieht mich erbost an. Fast bei mir angekommen, hält es noch mal kurz inne. Hoffend, dass es sich das Nashorn noch mal anders überlegt, werde ich von ihm mit seinen wuchtigen Gitarrenfüßen überrollt. Mir nichts dir nichts verschwindet es wieder im Nirgendwo. Immer noch geplättet erhebe ich mich langsam vom Boden. Ich starre entgeistert auf meine Anlage. Unschuldig zwinkert sie mir zu. Und meine Hand drückt nervös zitternd auf die Play-Taste ...