laut.de-Kritik

Die Schweden haben ihr Songwriting deutlich verbessert.

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Zwischen dem letzten Album "Hail The Black Sky" und der aktuellen Scheibe "Hydra" sind schlappe vier Jahre vergangen. In der Zeit waren Deville live recht aktiv, haben sich ihr eigenes Studio gebaut und offensichtlich ganz deutlich an ihrem Songwriting gearbeitet.

Ließ sich auf dem Vorgänger schon absehen, dass die Black Sabbath-Zitat im Vergleich zum Debüt "Come Heavy Sleep" auf dem Rückmarsch waren, so ist das auf "Hydra" noch wesentlich deutlicher der Fall. "Hydra" ist vor allem ein Rockalbum und dürfte von den Songs her Fans der Foo Fighters genauso ansprechen wie Fans von Danko Jones oder den von Kollege Cordas ein wenig sehr abgefeierten Tracer.

Das machen die ersten drei Songs schon sehr deutlich, und auch zum Ende des Albums hin zeigen Deville, dass sie sich für griffige Melodien und starke Hooks mehr und mehr öffnen. "Lava" ist ganz und gar nicht zähflüssig, sondern rockt mit ausgesprochener Power nach vorne weg und "Iron Fed" drückt mit gleicher Macht hinterher. So lass ich mir die ersten Frühlingstage gefallen.

So ganz haben sie ihre Stoner-Wurzeln natürlich nicht ad acta gelegt. Kyuss oder Monster Magnet haben nach wie vor ihren Einfluss auf das Songwriting von Sänger und Gitarrist Andreas Bengtsson und seinem Kollegen Martin Hambitzer. Da muss man nur mal kurz bei "Over The Edge" oder "Burning Towers" reinhören. Martin hat die Band nach den Aufnahmen freundschaftlich verlassen und die Klampfe Jan Persson in die Hand gedrückt.

Dass die Schweden an ihrem Songwriting gearbeitet haben und nun strukturierter zu Werke gehen zeigt sich auch allein daran, dass gerade mal das düstere "Imperial" die sechs Minuten Marke knackt, sonst nach knapp vier Minuten bereits alles gesagt ist. Die hätten man zwar im instrumentalen "Battles Will Be Born" nicht mal zwingend benötigt, aber sei's drum.

Hätten Deville die Power des Einstiegstrippels gehalten, wären das satte vier Punkte geworden. Da die restliche Songs zwar mit den Niveau nicht ganz mithalten, aber ebenfalls alles andere als schlecht sind, bleiben eben drei mit starker Tendenz nach oben.

Trackliste

  1. 1. Lava
  2. 2. Iron Fed
  3. 3. In Vain
  4. 4. The Knife
  5. 5. Over The Edge
  6. 6. Burning Towers
  7. 7. Let It Go
  8. 8. Battles Will Be Born
  9. 9. Blood Crown
  10. 10. Imperial
  11. 11. Stay A Little Longer

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