Defari - " Odds And Events"

Gefangen zwischen Dilated Peoples-Deepness und Tha Liks-Partyfunk repräsentiert Los Angeles-Emcee Defari auf dem zweiten Album seine Heimat To The Fullest. Viele Fans des sozialkritischen, hip hop-intensiven Debüts "Focused Daily" äußerten sich bereits arg enttäuscht über die thematische Einseitigkeit von "Odds And Events".

Zur Verteidigung des Geschichts- und Sportlehrers sei jedoch gesagt, dass er seine Roots als lyrischen Mittelpunkt nimmt und auf ihnen das "Leben und Sterben in L.A." ausbreitet. Hart flowend und textlich anspruchsvoll wie immer. Fern ab jeglicher Gangsta-Klischees.

Defari berichtet vom "Innercity Life" in "Los Skandalous", wo "so many bad women" an "cold places" ihr Unwesen treiben. Er erzählt in "Slumpy" von Drogenorgien, um der Realität zu entkommen. Da hilft nur der familiäre Zusammenhalt, wie er in "For The Love", einer Ode an seinen Opa, klarstellt. Das Likwid Crew-Mitglied bezeichnet sich aber auch hart und kompromisslos als "Westcoast New Boss", der mit Sprüchen wie "I'm Killin' This Streets" frontet. Leben in der Stadt der Engel ist eben kein Zuckerschlecken. In "Los Angelinos" "we stay hustlin' from the streets to the beach where we reach."

Hinter dem Mischpult saßen natürlich wieder die Dilated People-Mitglieder Evidence und Babu auf der einen sowie Snoop Dogg-Beatbastler Fredwreck und Tha Liks-Produzent E-Swift auf der anderen Seite. So wechseln sich druckvoll deepe Soul-Samples, mal melancholisch ("Cold Pieces", "Hooks") mal bombastisch ("Odds And Events", "Pick A Number") gehalten, mit straighten Funk-Grooves ab. "Innercity", "Pour More Likwit", "Slumpy" und "Xtra Thump" lassen einen mit der Becks-Flasche auf die Tanzfläche wanken, egal ob die in Konstanz oder Los Angeles steht.