laut.de-Kritik

Das bislang zugänglichste Album der Skandinavier.

Review von

Årabrot haben sich im Laufe ihrer mehr als 20-jährigen Karriere von einer chaotischen Noise-Rock-Band zu einem düsteren Rockact gewandelt. Als Mitglieder blieben Gründer Kjetil Nernes (Gesang, Gitarre) und seine Lebenspartnerin Karin Park (Gesang, Keyboards) übrig. Für "Of Darkness And Light", das bis dato zugänglichste Album der Skandinavier, griff das Duo wieder mal auf die Dienste von Motorpsycho-Drummer Tomas Järmyr zurück. Als Produzent konnte man Alain Johannes (Mark Lanegan) gewinnen.

Eine markante Gitarrenmelodie leitet den Opener "Hangman's House" ein. Danach baut der Track langsam Spannung auf. Ab Minute zwei verschiebt sich der Sound schließlich ins Rockige. Am Ende leitet die Gitarrenmelodie, die man zu Beginn gehört hat, in ein grandioses Finale über, das von den packenden Gesangsmomenten Nernes' lebt. Ein Einstand, wie er nicht besser sein könnte. Die restlichen Songs knüpfen nicht ganz an die Qualität dieser Nummer an, haben aber dennoch interessante Neuerungen zu bieten.

"You Cast Long Shadows", das die Band für Sebastian Bach schrieb und von Bachs Management direkt abgelehnt wurde, knüpft mit seiner groovigen Ausrichtung und seinen spookigen Keyboards jedoch nahtlos an den Vorgänger "Norwegian Gothic" an. "Horrors Of The Past" weist in den Strophen diese exzentrischen Gesangsmomente Kjetils auf, für die man die Band früher geschätzt hat, wirkt aber im Refrain vergleichsweise konventionell.

Ganz anders "Madness", das im Grunde schon fast ein treibendes Beatfundament besitzt. Dabei wartet der Track durchgängig mit Duett-artigen Vocals von Nernes und Parks auf, die auch im weiteren Verlauf der Platte eine größere Rolle spielen als noch auf den vorherigen Alben.

So auch in der schwer rockenden Alternative-Nummer "Cathedral Light", in der Nernes in den Strophen die Rolle des Luzifers übernimmt. Mit "We Want Blood" bekommt man schließlich einen richtig aufputschenden, hymnischen Track geliefert, wie man ihn von Årabrot bisher noch nicht gehört hat.

Ungleich sperriger und spröder gerät "Fire!", das durch die aggressiven Gesangsausbrüche Kjetils etwas an Killing Joke erinnert. Geradliniger fällt wiederum "Skeletons Trip The Light Fantastic" aus, das mit tollen, postpunkigen Momenten an den Saiten glänzt. Es folgt mit "Swan Killer" ein von bluesigen Rhythmen durchzogenes Stück, das im Refrain durch die "Hallelujah"-Gesänge sowohl schräg als auch eingängig zugleich anmutet, ähnlich wie "Love Under Will" zum Schluss.

Årabrot bauen die rockigen Qualitäten von "Norwegian Gothic" noch weiter aus, beweisen aber mehr Liebe zur Melodie und lassen auch mal ein paar Sonnenstrahlen in ihrer düsteren Musik zu. An die Qualität der Vorgänger reicht die Scheibe zwar nicht ganz heran. Dafür kommt der Wahnsinn etwas zu kurz. Trotzdem darf man gespannt sein, wohin die musikalische Entwicklung das skandinavische Duo noch führen wird.

Trackliste

  1. 1. Hangman's House
  2. 2. You Cast Long Shadows
  3. 3. Horrors Of The Past
  4. 4. Madness
  5. 5. Cathedral Light
  6. 6. We Want Blood
  7. 7. Fire!
  8. 8. Skeletons Trip The Light Fantastic
  9. 9. Swan Killer
  10. 10. Love Under Will

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