Porträt

laut.de-Biographie

Answer Code Request

Mit Answer Code Request hat sich der 1980 geborene Patrick Gräser ein Pseudonym ausgesucht, das zu seinem musikalischen Schaffen nicht besser passen könnte. Der nach einer kommunikationswissenschaftlichen Antwort auf den mathematischen Dreisatz klingende Künstlername steht für eine vollkommen eigene, abseitige Version von Techno, die für den durchschnittlichen Clubgänger eine eher abschreckende Wirkung hat.

Answer Code Request - Gens Aktuelles Album
Answer Code Request Gens
Radikale Abkehr von gängigen Spielarten des Techno.

Peitschende 4/4-Rhythmen im herkömmlichen Sinn sucht man vergebens, eine großangelegte Fusion verschiedenster Stile ist angesagt. Jungle, Ambient, Bass und jede Menge Breakbeats vermengen sich zu einem düsteren Sounddestillat, das im riesigen Feld der DJs und Produzenten auf Anhieb einen Wiedererkennungswert garantiert.

Der eklektische Zugang zur elektronischen Musik hängt auch unmittelbar mit der Kindheit des im ostdeutschen Fürstenwalde aufgewachsenen Gräser zusammen. Neun Jahre zählt Patrick, als die Mauer fällt und plötzlich eine Flut an neuen musikalischen Einflüssen über die ehemalige DDR hereinschwappt. Als Teenager begeistert er sich für Hip Hop, Acid und UK Hardcore. Seine Leidenschaft für elektronische Musik teilen auch die beiden Fürstenwalder Jugendfreunde Marcel Dettmann und Marcel Fengler.

Die Freundschaft zu Ersterem sollte für den musikalischen Output Answer Code Requests eine Schlüsselrolle einnehmen: Der MDR-Labelchef, den Gräser als Kind im Skatepark kennen lernte, wirkt zunächst als Mentor und veröffentlicht 2011 schließlich Gräsers "Subway Into EP" auf einem eigens für ihn kreierten Sublabel. Diese erlangt in der Berliner Technoszene aufgrund ihrer Originalität schnell große Beliebtheit und ermöglicht Gräser den Einstieg ins Produzentendasein. Nach seinem Debütalbum "Code" 2014 widmet er sich neben seiner Residency im Berghain schließlich verstärkt dem Touren und entwickelt seine Live- und DJ-Sets. Für neue Produktionen bleibt da nur noch wenig Zeit, weswegen die zweite LP, "Gens", erst Anfang 2018 erscheint.

Etwas zu überstürzen passt aber ohnehin nicht zu Gräsers Art, der jeden Schritt mit Bedacht vornimmt und versucht, seine musikalischen Wurzeln zu wahren, wie er 2015 im Gespräch mit Xlr8r verrät: "Es ist sehr einfach, auf diesem Level Fehler zu machen. Deswegen muss ich mit jeder Entscheidung vorsichtig sein. Ich mag den Hype nicht, der Musiker heute umgibt und will auch nicht zu kommerziell werden. Doch obwohl meine Motivation nie das Geld war, war da immer auch eine Versuchung, meinen Stil zu ändern, weil ich nicht weiß, wie lange ich Geld mit der Musik machen kann. Es ist nicht immer leicht, diesen externen Druck zu vermeiden, weswegen ich mich immer wieder auf meine Anfänge fokussiere."

Alben

Answer Code Request - Gens: Album-Cover
  • Leserwertung: 5 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2018 Gens

Kritik von Maximilian Fritz

Radikale Abkehr von gängigen Spielarten des Techno. (0 Kommentare)

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