laut.de-Kritik

Rock, Punk und Dance gehen exzellent zusammen.

Review von

Vor kurzem nannten sich drei der vier Supersystem-Mitglieder noch El Guapo und veröffentlichten auf Dischord Records recht obskure Kunst-Punk-Platten. Nach der Umbenennung in Supersystem verstärkte sich das Trio mit einem neuen Drummer und suchte zu viert nach neuen Wegen. Diese Suche führte nun zum Ziel: von der alten Vertracktheit ist nicht mehr allzu viel zu hören. Supersystem sind eher catchy, geradlinig und spucken auf ihrem Debüt mehr als einen Hit aus.

Die Band aus Washington, D.C. geht über zehn Songs streng nach vorne und klaut genial bei Punk, Funk, HipHop und Dance. Locker schnipsen Supersystem mit den Fingern, während ihr höllisch groovender Bass seinen Weg in die Beine findet. Schon der Opener "Born Into The World" ist ein Hit vor dem Herrn und zwingt mit geschicktem Beat und lässig gelangweilten Vocals in Windeseile zum Arschwackeln.

Ist das nun die übliche Schose? Punk + Dance = Neo Wave? Ja, irgendwie schon. Aber Supersystem sind mit diesem Sound noch lange keine New Yorker Stylos, die schwülstige Beats und Gel-Frisuren geil finden. Als Wegweiser für ihren Sound bewahren sie den Punkrock und schmettern deshalb auch als Band mit Knöpfchen-Dreh-Maschinen eine Energie durch die Boxen, die nur in Jugendzentren und nicht in den schicksten Clubs funktionieren kann. Hier steckt Power und Aggressivität dahinter. Die Stimme ist meistens rau und wütend, der Sound gerne etwas schrill und extrem, aber nie verschlossen. Das schroff, explosiv und funky gemeinsam gut funktioniert sehen Supersystem nämlich ganz ähnlich wie The Rapture oder LCD Soundsystem.

Auch wenn andere diese Fusion von Tanzen und Scheppern schon ausprobiert haben und die Washingtoner vielleicht nicht gerade neue Grenzen ausloten, wie das zu El Guapo-Zeiten noch der Fall war, kann dieses Debüt auf ganzer Linie überzeugen. Denn trotz verspielter Beats steckt in Hits wie "Miracle" oder "The Love Story" immer noch zu 100 Prozent der kopfnickende Rhythmus. Und dem geht zu keiner Sekunde die Puste aus. Trocken und intensiv zeigen Supersystem, dass Rockmusik auch mit Handclaps feurig und mitreißend sein kann. Kaufen und abhotten.

Trackliste

  1. 1. Born Into The World
  2. 2. Everybody Sings
  3. 3. Defcon
  4. 4. Six Cities
  5. 5. Click-Click
  6. 6. Miracle
  7. 7. Love Story
  8. 8. Tragedy
  9. 9. 1977
  10. 10. Devour Delight

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LAUT.DE-PORTRÄT Supersystem

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