laut.de-Kritik

Der infernalische Frühling-Soundtrack.

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Frühling: die ersten Knospen sprießen, die Baumkronen werden immer grüner und genervte Schnee-Allergiker freuen sich über zweistellige Plusgrade. Auch in punkto Musik tut sich in der Regel einiges, wenn die Biergärten so langsam wieder ihre Pforten öffnen. Statt wärmender Moll-Akkorde, machen sich zunehmend aufmunternde Feelgod-Vibes breit. Allerdings nicht überall. Im fernen Pennsylvania zum Beispiel, huldigt man den ersten warmen Tagen des Jahres eher mit markerschütternden Blastbeats als mit groovenden Bumtscha-Rhythmen.

Wer sich jetzt verwundert am Schopfe kratzt, der sollte sich einfach mal das Debütalbum der fünf Death Metaller von Rivers Of Nihil zu Gemüte führen. Das Quintett hat sich nämlich in den Kopf gesetzt, die ersten vier Longplay-Veröffentlichungen ihrer Karriere unter dem Konzept-Banner "Jahreszeiten" zu veröffentlichen.

Den Beginn macht dieser Tage "The Conscious Seed of Light" – ein Schaffen ganz im Zeichen des Frühlings. Doch wie nicht anders zu erwarten haben die fünf Stiernacken-Metaller eine ganz eigene Vorstellung vom Klang eines Osterhasen-Soundtracks als der Otto Normalverbraucher.

Und so vereinen sich progressive Flitze-Riffs, unzählige Snare- und Bassdrum-Hits, sowie grunzende Urzeit-Vocals zu einem infernalischen Ganzen, bei dessen Klang sich zarte Pflänzchen und Blümchen wohl liebend gerne wieder ins Erdreich verkriechen würden. Hartgesottene Kuttenträger in luftigen Morbid Angel-Shorts hingegen heißen detailverliebte Fill In-Breaks ("Rain Eater"), frickelige Sechssaiter-Fingerspiele ("Birth Of The Omnivsavior", "Central Antheneum") und brachiale Death-Metal-meets-Hardcore-Rhythmen ("Soil And Seed") aufs Herzlichste willkommen.

Technisch macht den Amis sicherlich keiner mehr etwas vor. Hier rumpelt nichts auf Garagen-Niveau, sondern passt alles wie die Faust aufs Auge. Lediglich beim Songwriting kommt es hier ("Mechanical Trees") und da ("Human Adaption") zu Abzügen in der B-Note, wenn sich der Fünfer noch allzu sehr in progressiven Strobo-Welten verliert.

Insgesamt werden Freunde von Bands wie Gojira, Spawn of Possession und Decapitated aber dennoch ihre Freude am Debütwerk der Newcomer haben - auch wenn in punkto Eigenständigkeit noch nicht alle Rädchen ineinander greifen. Mal sehen, was der Sommer so mit sich bringt.

Trackliste

  1. 1. Terrestria I: Thaw
  2. 2. Rain Eater
  3. 3. Birth Of The Omnivsavior
  4. 4. Soil And Seed
  5. 5. Central Antheneum
  6. 6. Mechanical Trees
  7. 7. Place Of Serpents
  8. 8. Human Adaption
  9. 9. A Fertile Altar
  10. 10. Airless

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