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Platz 4: Sex Pistols

Die Karriere der Sex Pistols kommt dem größten Strohfeuer der Musikgeschichte gleich. Als Kunstprodukt von Manager Malcolm McLaren ziehen Johnny Rotten, Steve Jones, Glen Matlock, Paul Cook und später Sid Vicious pöbelnd und provozierend eine Schneise der Verwüstung durchs Establishement des Vereinigten Königreiches. Mit dem Überschwappen der Punk-Welle aus den Staaten radikalisieren die Sex Pistols den Pogo-Pop der Ramones und machen daraus ein Gebräu aus Wut, Hass, Alkohol und Kotze, das auch dementsprechend klingt.

Das einzige Album, das die Formation aufnimmt und tatsächlich an die Spitze der britischen Charts schießt, heißt "Never Mind The Bollocks" (1977) und ist musikalisch vielleicht nicht wirklich außergewöhnlich, deren Folgen aber sehr wohl. Der ausgestreckte Mittelfinger, den die Pistols der Gesellschaft entgegen halten, findet bald viele Nachahmer und macht die Band zu einer der einflussreichsten des Genres. Als alles vorbei ist, gründet Rotten einfach die nächste legendäre Kapelle: Public Image Ltd.

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3 Kommentare mit 2 Antworten

  • Vor 8 Jahren

    Nein, Platz vier never! Ganz einfach, weil die doof waren, alle zusammen und im besonderen Sid. Warum? Die Sex Pistols waren mein erster Live Act überhaupt. Ich war gerade 12 geworden und kann bis heute nicht begreifen was da abging in Arnheim/Holland. Die waren alle zu, bis oben hin und stanken bis 50 km nach DE hinein. Sid so dicht, damit hättest den ganzen Club betäuben können. Bis zum 11.09.84 sollte ich kein Konzert mehr sehen. Ok das war dann Queen und entschädigt für ein Leben lang. Bedeutend die? Als versopfene Vorbilder taugten sie wirklich was.

  • Vor 7 Jahren

    "In terms of the recording process, a “DIY” intention—which could be marked by a “garage” sound, live “performance capture” recording approach, and use of budget recording equipment—was notably absent. Such recording aesthetics associated with other 1970s punk records, such as Crass’s "The Feeding of the 5000", are essential to the overall sonic character of a *punk* recording. After all, the recording and production
    process is part of what authenticates genre. Instead, "Never Mind the Bollocks" features clear “classic rock” aesthetics. For example, there is the lineage of the recordists as well as the elite and “classic rock” nature of the workplaces. (Queen were recording simultaneously with the Sex Pistols at Wessex.) (...) ... the record has ended up sounding like a *rock* as opposed to a *punk* record and, over time, has been canonized as such. (...) This is what big budget, multi-platinum selling, 1970s’ multi-tracked records sound like; regardless of the lyrics, musicianship, or image, there is a sonic familiarity to the album."

    Samantha Bennett (2015): Never Mind the Bollocks: A Tech-Processual Analysis, Popular Music and Society
    http://dx.doi.org/10.1080/03007766.2015.10…