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3: Janis Joplin

"Willkommen im Leben als Frau: Du kannst eine der größten Sängerinnen überhaupt gewesen sein, woran sich die Kerle erinnern, ist, wem du mal einen geblasen hast", fasste eine Freundin von mir eine Diskussion über Janis Joplin zusammen. In dieser wurde die Blues Rock-Legende von einigen männlichen Teilnehmern innerhalb von zwei Sätzen auf einen Blowjob reduziert, den sie angeblich einst Leonard Cohen gab ("Chelsea Hotel #2"). Ihre Musik und der unwesentliche Umstand, dass der Sänger diesen Zusammenhang später bestritt, spielten ruckzuck keine Rolle mehr.

Bereits in der High School erkennt die von Minderwertigkeitskomplexen gebeutelte Teenagerin ihre Leidenschaft und ihr Talent für den Blues. Mit der Band Big Brother And The Holding Company tourt sie in der Bay-Area und anderswo in Kalifornien. Wenig später unterschreibt die Band einen Plattenvertrag bei Mainstream Records, mit denen die Gruppe ein Album und zwei Singles veröffentlicht. Albert Grossman verschafft ihr einen neuen Deal bei Columbia Records. Dort perfektioniert Joplin mit wechselnden Begleitbands (Kozmic Blues Band, Full Tilt Boogie) ihren weißen Blues.

Zeitgleich verstrickt sich die junge Frau immer mehr im Lebensstil des Sex, Drugs & Rock'n'Roll, bei dem sie von Beginn an keine Anpassungsschwierigkeiten hat. Am 4. Oktober 1970 setzt sie sich in einem Motel in Los Angeles unbeabsichtigt den goldenen Schuss. Einige Monate später holt Label Columbia ihr letztes, noch unvollendetes Werk "Pearl" aus der Schatzkammer. Es wird sofort zum Kassenschlager und macht die Sängerin zur Legende.

Album-Tipp: "Pearl"

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