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Platz 20: Degenhardt - "Terror 22"

Du weißt erst, was du hattest, wenn du es verlierst, heißt es. Du kapierst aber oft auch erst, was du anderswo nicht bekommst, sobald es dir jemand gibt. Fortwährend schwallt alle Welt von großen Gefühlen. Dass es damit nicht arg weit her sein kann, ahnst du, wenn zur Abwechslung einer kommt, kübelweise Emotionen, seine ganze Wut, Trauer, Resignation, Scham, Verzweiflung und unfassbar viel Liebe über dir ausgießt, und es kommt dir richtig, richtig verrückt vor.

Auch nach fast einem Jahr Dauerrotation ist kein bisschen von der rosa-grau-glitzernden Faszination verflogen. Noch immer schält "Terror 22", ein einziger dreckiger, poetischer, zärtlicher Hardcore-Hirnfick, jedem, der sich darauf einlässt, gnadenlos die Haut vom Fleisch. Ach, Haut, ohnehin überbewertet. Brauchst du nicht, du brauchst keine Schutzschicht, keinen Sicherheitsabstand. Du musst diesem Degenhardt sowieso entgegen treten, wie er dir: Waffe runter. Deckung runter. Arme weit geöffnet. Niemals immun.

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